Frauen-Konzentrationslager KZ-Gedenkstätte Ravensbrück wird bis 2020 erweitert

Die KZ-Gedenkstätte Ravensbrück wird bis 2020 durch wichtige historische Bereiche des ehemaligen Frauen-Konzentrationslagers erweitert. Auf den rund zehn Hektar großen Flächen des ehemaligen südlichen Lagerbereichs sollen unter anderem 40 neue Informationstafeln aufgestellt werden, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten mit. Für die Erweiterung der Gedenkstätte Ravensbrück stellen der Bund und das Land Brandenburg insgesamt 700.000 Euro zur Verfügung.

Mit der Erweiterung werde die Gedenkstätte künftig das gesamte historische Gelände innerhalb der Lagermauer umfassen, sagte Gedenkstättenleiterin Insa Eschebach. Damit werde die Größe und die Dimension des KZ-Komplexes für Besucher erfahrbar. Angestrebt werde eine minimalistische Gestaltung des Geländes, mit der die Spuren der unterschiedlichen Nutzungen erkennbar bleiben sollen. Geplant sei dabei auch, Jugendliche im Rahmen der pädagogischen Arbeit einzubeziehen.

Die 1959 in der DDR eröffnete Nationale Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück befand sich außerhalb der historischen Lagermauern, da weite Teile des historischen KZ-Komplexes seit 1945 von der Roten Armee genutzt wurden. Nach dem Abzug des Militärs 1994 wurde zunächst ein Teil des historischen Geländes in die Gedenkstätte integriert. Die Gedenkstättenstiftung hat das nun dazukommende Südgelände 2015 von der Brandenburgischen Bodengesellschaft übernommen, nachdem bei Konversionsmaßnahmen unter anderem militärische Altlasten beseitigt worden waren.

Im Südgelände des 1939 in Betrieb genommenen KZ Ravensbrück befanden sich den Angaben zufolge die seit 1940 errichteten Erweiterungen des Häftlingslagers. Dort stand auch ein im Herbst 1944 errichtetes Zelt, in dem 4.000 Frauen zusammengepfercht wurden und das infolge systematischer Verelendung durch die SS zu einem Ort des Massensterbens wurde. Das Südgelände war auch Standort des 1941 errichteten Männerlagers mit rund 20.000 Häftlingen aus ganz Europa.

Im KZ Ravensbrück waren mehr als 130.000 Frauen und Kinder und rund 20.000 Männer inhaftiert. Zehntausende wurden von den Nazis ermordet oder kamen auf andere Weise ums Leben.

Quelle: epd

Weitere Informationen unter: www.stiftung-bg.de