Statistik Mecklenburg-Vorpommern stark von Armut gefährdet

29.08.2017 · Wiesbaden/Schwerin.

Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern hatten im Jahr 2016 ein vergleichsweise hohes Armutsrisiko. Die Armutsgefährdungsquote lag mit 20,4 Prozent deutlich über dem Durchschnitt der ostdeutschen Bundesländer von 18,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. In den westdeutschen Ländern waren nur 15,0 der Menschen armutsgefährdet. Schleswig-Holstein lag bei 15,1 Prozent, Hamburg bei 14,9 Prozent.

Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung zur Verfügung hat. Nicht berücksichtigt werden daher die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten in den Bundesländern.

Die niedrigsten Werte verzeichneten Baden-Württemberg (11,9 Prozent) und Bayern (12,1 Prozent). Das höchste Armutsrisiko herrschte in Bremen (22,6 Prozent), gefolgt von Sachsen-Anhalt (21,4 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (20,4 Prozent).

Ein besonders hohes Armutsrisiko haben nach Angaben des Bundesamtes Erwerbslose. Mehr als die Hälfte (52,9 Prozent) der Erwerbslosen im früheren Bundesgebiet und mehr als zwei Drittel in den neuen Ländern (66,9 Prozent) waren 2016 armutsgefährdet. Im Vergleich der Bundesländer gibt es noch größere Unterschiede: Während 2016 in Baden-Württemberg 43,4 Prozent der Erwerbslosen armutsgefährdet waren, waren es in Sachsen-Anhalt 75,6 Prozent.

Auch Alleinerziehende und ihre Kinder sind überdurchschnittlich armutsgefährdet. 42,4 Prozent der Alleinerziehenden-Haushalte im früheren Bundesgebiet und 46,9 Prozent dieser Haushalte in den neuen Ländern waren 2016 armutsgefährdet. Während in Berlin 34,5 Prozent der Alleinerziehenden-Haushalte von Armut bedroht waren, traf dies in Sachsen-Anhalt auf 60,0 Prozent der Alleinerziehenden-Haushalte zu.

Quelle: epd