Appell an Landessynode der Nordkirche Kirchliche Sammlung lehnt Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ab

27.09.2016 · Hamburg/Kiel.

Die kirchenkonservative "Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis" hat die Landessynode der Nordkirche aufgefordert, der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare eine Absage zu erteilen. "Die Kirchen können aufgrund ihrer Bindung an Schrift und Bekenntnis eine rechtliche, soziale oder sogar begriffliche Gleichstellung von Ehe und homosexuellen Partnerschaften nicht akzeptieren", heißt es in einem Schreiben an die 156 Kirchenparlamentarier. Der Appell wird auch vom Lübecker Altbischof Ulrich Wilckens (88) unterstützt.

Grund ist, dass in der Nordkirche demnächst gleichgeschlechtliche Paare gesegnet werden könnten. Den Kirchenparlamentariern aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern liegen für die von Donnerstag (29. September) bis Sonnabend (1. Oktober) in Lübeck-Travemünde tagende Landessynode zwei Beschlussvorschläge vor. Der Entwurf der Kirchenleitung sieht eine Segnung von Paaren in eingetragenen Lebenspartnerschaften als Amtshandlung vor. Der Antrag der Kirchenkreissynode Hamburg-Ost geht noch weiter und will, dass auch bei Homosexuellen der Begriff "Traugottesdienst" verwendet wird.

Nach Ansicht der Kirchensammlung gibt es für die Segnung gleichgeschlechtlicher Partner in der Bibel keinen Anhaltspunkt. "Im Gegenteil. Für Jesus war die Homosexualität eine absurde Vorstellung, deren Legitimation völlig außerhalb seines Gesichtskreises lag. Dasselbe gilt für die Apostel und die Kirchengeschichte insgesamt." Die Kirche habe angesichts vieler Modelle verschiedener Lebensformen die Aufgabe, "verstärkt die Unüberbietbarkeit und Unersetzbarkeit von Ehe und Familie als Gottes gute Schöpfungsordnung zu betonen".

Die "Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis" hat nach eigenen Angaben rund 1.000 Mitglieder und Unterstützer. Die Nordkirche hat rund zwei Millionen Kirchenmitglieder.

Quelle: epd