Spendenvolumen weiter gestiegen Deutsche spenden 2015 fast sieben Milliarden Euro

19.04.2016 · Berlin.

In Deutschland sind im vergangenen Jahr mehr als 6,7 Milliarden Euro von privaten Haushalten für gemeinnützige Zwecke gespendet worden. Damit sei das bereits hohe Spendenniveau von knapp 6,5 Milliarden Euro im Jahr 2014 nochmals deutlich um 4,1 Prozent gesteigert worden, teilte das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) mit. Hintergrund des Anstiegs seien vor allem rund 117 Millionen Euro Spenden für die Flüchtlingshilfe und rund 116 Millionen Euro für die Erdbebenhilfe für Nepal.

Das Spendenvolumen sei jedoch auch ohne Berücksichtigung von Katastrophenspenden gestiegen, betonte das DZI. Auch wenn Nepalhilfe und Flüchtlingsspenden herausrechnet würden, ergebe sich noch eine Steigerung der Spendensumme um zwei Prozent. Die Angaben zu den Sonderspenden sind das Ergebnis von DZI-Umfragen unter 46 Nichtregierungsorganisationen und Bündnissen, die die jeweiligen Spendensammlungen maßgeblich mitgetragen hätten, hieß es.

Das Geldspendenaufkommen für die Flüchtlingshilfe liege vermutlich sogar über den 117 Millionen Euro, die bei den Umfragen gemeldet wurden, sagte Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI in Berlin. Das Besondere am Engagement der Bevölkerung zugunsten der geflüchteten Menschen sei, dass es in vielen Fällen zugunsten von kleinen, lokalen, oft spontan gegründeten Initiativen geleistet werde. Vor allem Sachspenden und der Wert ehrenamtlichen Engagements könnten dabei nur schwer zuverlässig erfasst werden.

Die Berechnungen zur allgemeinen Spendenentwicklung stützen sich den Angaben zufolge auf den DZI Spenden-Index, die Einnahmenentwicklung der 30 nach Geldspenden größten Organisationen mit DZI Spenden-Siegel. Diese ließen einen zuverlässigen Rückschluss auf die Spendeneinnahmen aller 232 Hilfswerke zu, die Ende 2015 das DZI Spenden-Siegel trugen und mit rund 1,4 Milliarden Euro mehr als ein Fünftel des Gesamtspendenvolumens auf sich vereinen.

Außerdem beziehe sich das DZI mit seiner Berechnung auf eine Hochrechnung des Spendenvolumens privater Haushalte, die das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) für das Jahr 2009 veröffentlicht haben, hieß es weiter.

Quelle: epd