Katholische Kirche Bischof Bode: Familiensynode öffnet Raum für weitere Schritte
27.10.2015 · Berlin/Rom.Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode zieht ein gemischtes Fazit der vatikanischen Familiensynode. Zwar hätte er sich deutlichere Aussagen zum Abendmahl für wiederverheiratete Geschiedene und eine "etwas breitere" Aussprache über homosexuelle Partnerschaften gewünscht, sagte Bode am Montag im "Morgenmagazin" des ZDF. Auf der anderen Seite habe die Synode einen "weiten Raum" für weitere Schritte geöffnet. Auf spezifische Beziehungsformen solle künftig nicht mehr verurteilend geschaut werden.
"Ich bin ausgesprochen zufrieden und erleichtert, dass wir so nach Hause fahren konnten", sagte Bode. Er war neben Kardinal Reinhard Marx aus München und dem Berliner Erzbischof Heiner Koch einer der drei Synodenteilnehmer der Deutschen Bischofskonferenz. Bode sagte, angesichts der sehr unterschiedlichen Auffassungen in der Weltkirche sei die Synode ein "großer und starker Impuls für einen weiteren Weg".
Die Bischofssynode war nach dreiwöchigen Beratungen am Wochenende zu Ende gegangen. Mit Zwei-Drittel-Mehrheit wurde ein Abschlussdokument verabschiedet, in dem das Bemühen um eine positive und weniger urteilende Sprache als in der Vergangenheit festgeschrieben ist. Im Umgang mit Familien, die der katholischen Lehre nicht entsprechen, forderte die Synode eine stärkere Integration der Betroffenen in das kirchliche Leben.
Aufgrund starker Differenzen einigten sich die Bischöfe lediglich auf allgemeine Formeln der Wertschätzung für Familien von heute. Der von der deutschen Sprachgruppe geforderte Zugang zur Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene in Einzelfällen fand keinen Niederschlag. Das Dokument fordert jedoch dazu auf, zu untersuchen, "welche Arten der Ausgrenzung in Liturgie und Seelsorge überwunden werden können".
Quelle: epd