Umfrage Deutsche lieben Schlösser, Burgen und Kirchen
19.11.2015 · Hamburg.Historische Gebäude wie Schlösser, Burgen und Kirchen sind für die Mehrheit der Deutschen (67 Prozent) ein höheres Kulturgut als Theatervorstellungen, Ausstellungen und Konzerte (55 Prozent). Das ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag der Hamburger "Zeit"-Stiftung. Dabei messen Ostdeutsche (75 Prozent) diesen Kulturgütern eine größere Bedeutung zu als Westdeutsche (65 Prozent).
Die Wertschätzung für ältere und historische Gebäude steigt laut Umfrage mit zunehmendem Alter stetig an. Schon für mehr als die Hälfte der bis zu 29-Jährigen (54 Prozent) ist sie ein wichtiger Faktor für Lebensqualität. Bei den 30- bis 44-Jährigen sind es 57 Prozent, bei den 45- bis 61-Jährigen schon 71 Prozent, bei den über 60-Jährigen 75 Prozent.
Die positive Einstellung zu ihren Denkmälern schlägt sich auch in der Nutzung nieder: Drei Viertel aller Befragten (75 Prozent) gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten ein kulturell bedeutendes Gebäude besucht zu haben. 17 Prozent haben dies in den letzten fünf Jahren getan, bei sieben Prozent ist es schon länger als fünf Jahre her. Auffällig ist, dass Ostdeutsche dem Kulturerhalt zwar grundsätzlich eine größere Bedeutung zumessen als die Menschen im Westen, dass sie aber Denkmale weitaus seltener besuchen (69 Prozent) als die Westdeutschen (76 Prozent).
94 Prozent aller Befragten erachten den Erhalt von Schlössern, Burgen oder Herrenhäusern als sehr wichtig oder wichtig. Den Erhalt von Sakralgebäuden wie Kirchen, Dome oder Klöster sehen 91 Prozent als sehr wichtig oder wichtig an. Weniger wichtig ist den Deutschen der Erhalt von Wirkungsstätten und Wohnhäusern bedeutender Persönlichkeiten (63 Prozent).
Von moderner Architektur glauben nur 16 Prozent aller Befragten, dass sie auch in 50 oder 100 Jahren noch geschätzt wird. 62 Prozent meinen, dass dies auf nicht so viele moderne Gebäude zutreffen wird, 15 Prozent sagen, dass dies auf so gut wie kein modernes Gebäude zutrifft. Diese Einschätzung gilt laut Umfrage quer durch alle Altersgruppen und gleichermaßen in Ost und West, auch unabhängig von der Größe des eigenen Wohnortes.
Die Einstellung der Menschen zum Denkmalschutz ist rundweg positiv: Auf die Frage, was für sie beim Denkmalschutz am wichtigsten ist, nennen 47 Prozent den Erhalt und Schutz alter Gebäude. 31 Prozent denken an die Pflege von Geschichte und 21 Prozent an kulturelle Aspekte. Jeweils neun Prozent verbinden mit Denkmalschutz Schönheit sowie die Aufgabe, historisch Altes für gegenwärtige und zukünftige Generationen zu erhalten. Elf Prozent verbinden mit Denkmalschutz allgemein positive Dinge.
Quelle: epd