Schöpfungsgut Boden nachhaltig bewirtschaften und bewahren Nordkirche und Bauernverband MV wollen Böden besser schützen

12.11.2015 · Eixen.

Das Thema "Boden" stand im Mittelpunkt eines zweiten Treffens von rund 50 Vertretern der Nordkirche und des Bauernverbandes MV am Mittwoch in Eixen (Landkreis Vorpommern-Rügen). In seiner Andacht sagte Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit, dass die Art und Weise der landwirtschaftlichen Bebauung nicht zu einer Zerstörung des Bodens führen dürfe. Bauernpräsident Rainer Tietböhl betonte, dass die Pflege und der verantwortungsvolle Umgang mit dem Boden zur Berufsehre eines jeden Landwirts gehörten. Nur nachhaltiges Wirtschaften sichere die Erträge für folgende Generationen.

Den Landwirten werde manchmal vorgeworfen, dass sie die Böden auslaugten, sagte Tietböhl. Allerdings belegten Untersuchungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, dass der Humusstatus deutscher Böden gut bis sehr gut sei. "Wären unsere Böden tatsächlich in einem schlechten Zustand, würden wir deutlich geringere Erträge ernten." Außerdem bedauerte der Bauernpräsident, dass sich der Boden zum Spekulationsobjekt entwickelt habe, dessen Preis für heimische Bauern oftmals nicht mehr bezahlbar sei.

Ulrich Ketelhodt, Landwirtschaftsexperte der Nordkirche, verwies auf die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) empfohlenen Kriterien für die Verpachtung kirchlicher Ländereien. Danach dürfe beispielsweise kein Klärschlamm ausgebracht und kein genverändertes Saatgut verwendet werden. Dagegen werde eine mehrgliedrige Fruchtfolge befürwortet. In der Nordkirche werde derzeit über Maßstäbe für die Bewirtschaftung von Kirchenland diskutiert.

Die mecklenburgische Kirchenkreissynode hatte bereits 2014 entsprechende Empfehlungen für Kirchengemeinden beschlossen. Nordkirche und Bauernverband verabredeten in Eixen, die Reihe dieser Treffen im kommenden Jahr fortzusetzen.

Quelle: epd