Mecklenburg-Vorpommern Kundgebungen für und gegen die Flüchtlingspolitik
29.11.2015 · Schwerin/Greifswald.In zahlreichen Städten in Mecklenburg-Vorpommern haben am Sonnabend Gegner und Befürworter der Flüchtlingspolitik Aufzüge und Kundgebungen veranstaltet. Flüchtlingsgegner hatten zu einem "Tag des Widerstands" aufgerufen. Die Beteiligung lag meist unter 100 Menschen. Nach Beobachtungen der Flüchtlingsunterstützer waren zahlreiche Vertreter der rechtsextremen Szene dabei. Aufzüge gab es unter anderem in Greifswald, Waren und Schwerin. Von kleineren Zwischenfällen abgesehen verliefen die Aktionen störungsfrei. Mehrere 100 Polizisten waren im Einsatz
Unter dem Motto "Gegen die Islamisierung Deutschlands" protestierten in Greifswald nach Polizeiangaben rund 130 Menschen gegen die Flüchtlingspolitik. Eine etwa gleich große Anzahl hielt unter dem Motto "Hand in Hand für Toleranz" dagegen. Der Aufzug der Asyl-Gegner wurde blockiert und daraufhin über den Gehweg vorbeigeleitet. Während der Versammlungen wurden fünf Brände von Papier- und Müllcontainern gemeldet. 155 Polizisten waren im Einsatz.
In Waren (Müritz) erschienen statt der angemeldeten 250 nur 50 Teilnehmer, die gegen die Aufnahme von Flüchtlingen protestierten. Die Polizei war mit 70 Einsatzkräften vor Ort. Begleitet wurde die Demo von Flüchtlingsunterstützern, die eine Menschenkette am Marktplatz bildeten. Der Posaunenchor der Kirchengemeinde begleitete die Aktion mit der Europahymne.
In Schwerin kamen am Sonnabend nach Polizeiangaben rund 70 Flüchtlingsgegner am Hauptbahnhof zusammen. An der Kundgebung "Schwerin gegen Rassismus" nahmen nach eigenen Angaben rund 40 Menschen teil. Auch in Wismar, Bützow, Lalendorf (beide Kreis Rostock) und Warin (Kreis Nordwestmecklenburg) fanden kleinere Protestkundgebungen statt, die von Flüchtlingsunterstützern begleitet wurden.
In Grevesmühlen kamen am Abend rund 100 Personen der rechtsextreme Szene im "Thinghaus" zusammen. Zur geplanten Kundgebung der Asylgegner in Krakow am See erschienen laut Beobachtern lediglich sieben Menschen, in Güstrow waren es rund 15. Bereits am Freitagabend waren rund 60 Personen durch Bergen auf Rügen gezogen, um gegen die Asylpolitik zu protestieren. Zeitgleich hatten sich unter dem Motto "Herz statt Hetze" rund 120 Menschen in Bergen versammelt.
Quelle: epd