"In Jahresscheiben" Jüdischer Friedhof Dargun wird saniert

27.11.2015 · Dargun.

Die mehrjährige Sanierung des jüdischen Friedhofs in Dargun (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) hat begonnen. Wie der in Neubrandenburg erscheinende "Nordkurier" berichtet, wurden bereits Toranlage und Eingangsbereich neu gestaltet. Einige Rodungs- und Aufräumarbeiten sind in diesem Jahr noch geplant. Dann sei das Geld für 2015 laut Bürgermeister Karl-Heinz Graupmann (Die Linke) aufgebraucht. Doch die Arbeiten an der denkmalgeschützten Anlage im Wald sollen in "Jahresscheiben" fortgeführt werden.

Das Konzept der Stadt für die Herrichtung des Friedhofs wurde dem Bericht zufolge mit der jüdischen Landesgemeinde MV abgestimmt. Das Schweriner Innenministerium unterstützt das Vorhaben finanziell. Noch sei viel zu tun. So sollen die drei noch original erhaltenen Grabplatten der Kaufleute Nathan Ludwig, Theodor Lychenheim und Max Liechenheim gereinigt und neu aufgestellt werden. Die Inschrift am Friedhofseingang muss überarbeitet werden. Zuletzt soll das 1963 erbaute Denkmal rekonstruiert werden.

Die letzte Beisetzung auf der Darguner Grabanlage fand 1938 statt. In der NS-Zeit wurde der Friedhof weitgehend zerstört. Die jüdische Gemeinde Dargun wurde bereits in den 1920er Jahren aufgelöst.

Quelle: epd