"750 Jahre Demen“ Bischof v. Maltzahn: Einsatz für Gemeinwohl und Gemeinsinn sind ein lohnendes Ziel

26.05.2015 · Demen/Crivitz.

Festgottesdienst zum Jubiläum 750 Jahre Demen: Der Schweriner Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn wünschte in seiner Predigt am heutigen Dienstagabend der Gemeinde bei Crivitz (Kreis Ludwigslust-Parchim) ein Fest, das die Demener „zusammenrücken und Zusammengehörigkeit spüren lässt. Gottes gute Geistkraft begleite und ermutige Sie in aller kommenden Zeit!“ Dankbar nahm die Gemeinde zudem die frisch restaurierte Glocke wieder in Gebrauch. Der Gottesdienst fand anlässlich der Festwoche zum Ortsjubiläum statt.

Besonders dankte der Bischof der Familie Florian Asche, die das Läuten der Glocke in Demen wieder möglich machte. „Seit alters her ruft die Glocke zu Besinnung, ruft sie zum Gebet, ruft sie zum Frieden. Möge es dabei bleiben und uns daran erinnern, wie kostbar und zerbrechlich Gemeinschaft ist“, sagte Andreas v. Maltzahn. In seiner Predigt blickte er auf die Geschichte des Ortes zurück, deren Gründung wohl auf eine Brandrodung zurückgeht, wie die beiden brennenden Baumstämme im Ortswappen nahelegen. „Für unsere Vorfahren war es wichtig“, so der Bischof, „auch eine innere Mitte für ihr Leben zu haben. Darum errichten sie um 1300 diese Feldsteinkirche“. In der weiteren Geschichte stand die Gemeinde immer wieder vor Herausforderungen und auch Streitigkeiten blieben ihr nicht erspart, beispielsweise beim Zwist um die Sparower Mühle Ende des 15.Jahrhunderts.

Veränderungen habe es besonders nach 1989 gegeben: „Menschen sind weggezogen. Oft sind es die Jungen, die nun fehlen. Und doch geht das Leben weiter: Neue Menschen sind hinzugekommen. Unternehmen haben sich angesiedelt. Vereine engagieren sich, damit Geselligkeit und Gemeinsinn in Demen nicht zu kurz kommen“, sagte der Bischof. Vor dem Hintergrund des heutigen Jubiläums fragte er die Gemeinde, „in welchem Geist leben und arbeiten wir, wie gehen wir miteinander um und wie wollen wir hier in der Gemeinde Demen miteinander in die Zukunft gehen“?

In Bezug auf das biblische Pfingstgeschehen sagte der Bischof: „Gottes Geist ist die Kraft, die Menschen zusammenführt und Streitigkeiten überwindet“. Und er ergänzte, dass diese Kraft – unabhängig von Zuneigung oder Abneigung, verschiedenen oder gemeinsamen Interessen – verbinde. „In diesem Geist sind Gemeinwohl und Gemeinsinn keine Worthülsen, sondern ein Ziel, das allen Einsatz lohnt.“

Zugleich sprach er an, dass es auch Interessengegensätze gebe, die ausgetragen werden müssten – allerdings in einem Geist, der eine Lösung findet, die nach Möglichkeit allen dient. „Der Friede ist keine Selbstverständlichkeit“, so Bischof v. Maltzahn am Schluss seiner Predigt. Er sei ein Geschenk und sei zerbrechlich. „Er braucht es, das wir pfleglich und achtsam mit ihm umgehen. Wir alle müssen etwas für ihn tun, damit in dem Ort, in dem wir leben, ein guter Geist herrscht.“

Quelle: Bischofskanzlei Schwerin (cme)