Mehr Flüchtlinge für Schwerin? Wohnungsverband für Neuverteilung der Flüchtlinge

21.07.2015 · Hamburg.

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) hat einen neuen Verteilungsschlüssel der Flüchtlinge auf die einzelnen Bundesländer gefordert. "Es kann nicht sein, dass Hamburg mit der bundesweit niedrigsten Leerstandsquote zunehmend Grünflächen mit Zelten, Pavillons und Containern belegt, um Flüchtlinge unterzubringen, während in der Nachbarstadt Schwerin die Wohnungen leer stehen", erklärte VNW-Verbandsdirektor Andreas Breitner am Montag in Hamburg. Breitner unterstützt damit eine Forderung des Hamburger Sozialsenators Detlef Scheele (SPD).  

In Hamburg beträgt laut VNW die Leerstandsquote in den Mehrfamilienhäusern rund 0,3 Prozent, in Schwerin sind es dagegen knapp 14 Prozent. Unabhängig von Bevölkerungsdichte und Leerständen müsse nach dem bislang gültigen "Königsteiner Schlüssel" Hamburg 2,5 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern nur zwei Prozent der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge unterbringen. Breitner: "Wir müssen in Deutschland neue Verteilungsschlüssel entwickeln, die auch den verfügbaren Wohnraum berücksichtigen."

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen vertritt die Interessen von 319 Wohnungsgenossenschaften, kommunalen und sozialorientierten privaten Wohnungsunternehmen aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. In ihren 737.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen.

Quelle: epd