Vortrag vor 650 Gästen in der Stadthalle Margot Käßmann in Neubrandenburg: „Wir sollten feiern!“

Von Nicole Kiesewetter-Müllejans

Margot Käßmann bei ihrem Vortrag in der vollbesetzten Neubrandenburger Stadthalle

Fotos: C. Meyer

12.07.2015 · Neubrandenburg.

„Wir sollten feiern!“ – Diese These stellte die Theologin Margot Käßmann gleich an den Beginn ihres Vortrags, den sie am Freitagabend in der vollbesetzten Neubrandenburger Stadthalle hielt. Über 650 Gäste waren gekommen, um der Beauftragten für das Reformationsjubiläum 2017 zuzuhören, als sie zum Thema „500 Jahre Reformation – Was gibt es da zu feiern“ sprach.

Feiern, so Käßmann, sollten das Reformationsjubiläum alle Christen im Land, „aber auch Deutschland insgesamt - das hat sogar der Bundestag gesagt“. Denn die Reformation sei „kein Christen-Jubiläum, sondern es ist ein Ereignis von historische und kulturelle Bedeutung für die gesamte Bundesrepublik Deutschland“. Es sei darüber hinaus auch ein internationales Jubiläum, „auch für Menschen, die der Kirche nicht so nahe stehen“, betonte die Theologin.

In ihrem Vortrag macht Käßmann deutlich, dass Reformation „kein Thema aus dem 16. Jahrhundert“ ist. Vielmehr sei die Herausforderung an die Kirche, sich zu reformieren, sich zu erneuern, für viele Bereiche „hoch aktuell“. Als Beispiel nannte die 57-Jährige die Aufgabe der Kirche, eine neue „Sprachfähigkeit der Religion“ zu entwickeln. Kirchenvertreter sprächen oft formelhaft und in einer Sprache, die die Menschen nicht verstünden. Entsprechend dem Vorbild Luthers, müsste Kirche „dem Volk mehr auf's Maul schauen!“

Quelle: kirche-mv.de (nkm)