"Sterben auf Raten" stoppen Schuldnerberatung in MV will mehr Geld vom Land

15.12.2015 · Stralsund.

Die Schuldnerberatung in Mecklenburg-Vorpommern fordert das Land erneut auf, das "Sterben auf Raten" bei der Schuldnerberatung zu stoppen. Die vom Sozialministerium zusätzlich eingestellten 100.000 Euro im Doppelhaushalt 2016/17 reichten nicht aus, die Finanzierungslücke von 370.000 Euro zu schließen, sagte die Vorstandsvorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung (LAG-SB), Cornelia Zorn. Die Sachkosten seien seit 1999 nicht mehr angepasst worden. Mit 6.136 Euro jährlich entsprächen sie nicht einmal der Hälfte der Kosten, die für einen Bildschirmarbeitsplatz eines Landesbediensteten anerkannt werden.

Außerdem forderte Zorn, dass als Förderzweck die Bindung von "qualifizierten Fachkräften" wieder in die Förderrichtlinie aufgenommen wird. Die jüngste Entwicklung in Schwerin sei ein mahnendes Beispiel für diesen Passus, der vor zwei Jahren gestrichen worden war. In Schwerin würden künftig nach einem Trägerwechsel hoch qualifizierte Beratungsfachkräfte mit jahrzehntelanger Berufserfahrung fehlen.

Nach früheren LAG-Angaben wurden 2014 insgesamt 20.623 Ratsuchende in den 24 sozialen Schuldner- und Verbraucherinsolvenzstellen im Nordosten beraten, das waren 1.001 Menschen weniger als im Vorjahr. Für die Beratung standen 63,84 Vollzeitstellen zur Verfügung, ein Fünftel weniger als vor 15 Jahren.

Quelle: epd