Winter-Nothilfe Nordkirche gibt 100.000 Euro an Christen und Jesiden im Nordirak
17.12.2015 · Hamburg.Die Nordkirche unterstützt mit rund 100.000 Euro syrische und irakische Binnenflüchtlinge im harten Winter im Nordirak. Die vor der Terrormiliz IS in den kurdischen Landesteil geflohenen Menschen hausen dort nach Angaben lokaler Hilfsorganisationen derzeit in Lagern, Kirchen, Moscheen, Hallen, Rohbauten und verlassenen Häusern - allerdings ohne Heizung. Es sei absolut notwendig, hier zu helfen, sagte die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs. "Den Familien fehlt es am Nötigsten, und sie müssen vor dem Erfrieren gerettet werden." Weitere Spenden seien notwendig.
Mit dem Geld der Nordkirche sollen 775 Familien, überwiegend Christen und Angehörige anderer Minderheiten, mit Kerosin zum Heizen und Befeuern ihrer Kochherde versorgt werden. Zwischen Dezember und Februar fallen die Temperaturen in der Region auf bis zu minus zwölf Grad. Insgesamt leben im Nordirak etwa 450.000 Binnenflüchtlinge. Die meisten von ihnen flohen im Sommer 2014, als der IS begann, systematisch Christen und Jesiden zu vertreiben.
Bischöfin Fehrs rief dazu auf, den Blick auch auf andere Länder zu richten. Trotz der vielen Flüchtlinge in Deutschland dürften die insgesamt 60 Millionen Flüchtlinge weltweit nicht vergessen werden, die meist in Nachbarregionen oder Nachbarländer geflohen sind. Sie lebten meist unter schlimmen Bedingungen und besonders Minderheiten seien schutzlos. Im Oktober hatte die Bischöfin ein Flüchtlingslager in Jordanien besucht.
Die Nordkirche wird vor Ort die lokale Hilfsorganisation CAPNI (Christian Aid Program Northern Iraq) unterstützen, mit der auch der Lutherische Weltbund seit vielen Jahren zusammenarbeitet.
Quelle: epd