Nordkirchen-Bischöfe belegen Mittelplätze Dienstwagencheck: Katholiken holen auf

04.12.2015 · Berlin/Hamburg. Das kirchliche Spitzenpersonal fährt zunehmend klimafreundlich. Der jährliche Dienstwagencheck der Deutschen Umwelthilfe zeigt offenbar Wirkung. Die beiden Nordlichter, Landesbischof Gerhard Ulrich und Erzbischof Stefan Heße, belegen Mittelplätze.

Beim neuen Check von Dienstwagen kirchlicher Würdenträger durch die Deutsche Umwelthilfe haben die Katholiken aufgeholt. Erstmals teilen sich mit dem Diözesanadministrator Andreas Kutschke vom Bistum Dresden-Meißen und dem Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann gleich zwei Vertreter der katholischen Kirche den ersten Platz, teilte der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, am Donnerstag in Berlin mit. Ihre beiden Dienstwagen haben einen Kohlendioxid-Ausstoß von nur 99 Gramm pro Kilometer (g/km).

Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich erhält für einen CO2-Ausstoß von 129 g/km eine "gelbe Karte" und belegt mit Rang 24 von 47 einen Mittelplatz. Sein katholischer Amtsbruder, Erzbischof Stefan Heße, bekommt für 120 g/km Rang 19 und "grün". Spitzenreiter im Norden ist Hannovers Landesbischof Ralf Meister auf Rang 3 mit 103 g/km.

Verglichen mit Landesbischof Ulrich fahren die Nordkirchen-Bischöfe Gothart Magaard (Schleswig), Andreas von Maltzahn (Schwerin) und Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald) sowie Synoden-Präses Andreas Tietze etwas klimafreundlicher, Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg) dagegen etwas klimaschädlicher. Bei den Katholiken erhöht Weihbischof Hans-Jochen Jaschke den CO2-Schnitt, so dass die Führungsspitze des Erzbistums (Rang 23) im Durchschnitt hinter die der Nordkirche (Rang 22) zurückfällt.

Insgesamt wurden in diesem Jahr 23 "Grüne Karten", 17 "Gelbe Karten" und sieben "Rote Karten" an die Kirchenrepräsentanten vergeben. Davon entfielen allein 16 "Grüne Karten" (2014: 15) auf evangelische Bischöfe, Kirchenpräsidenten und Landessuperintendenten und sieben (2014: sechs) gingen an katholische Bischöfe. Zusätzlich wurden vier weitere "Grüne Karten" an Repräsentanten kirchlicher Hilfswerke vergeben.

Untersucht wurden Motorisierung, Spritverbrauch und CO2-Emissionen der Dienstwagen. Richtwert war dabei der seit 2012 geltende EU-weite Grenzwert von 130 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer. "Absolutes Fossil und negativer Spitzenreiter" sei wie im Vorjahr der katholische Essener Bischof Franz-Josef Overbeck mit einem VW Phaeton, sagte Resch. Mit einem CO2-Ausstoß von 224 Gramm liege Overbecks "Klimakiller" mehr als 70 Prozent über dem EU-Grenzwert.

Ingesamt sieht die Umwelthilfe eine positive Tendenz bei den kirchlichen Karossen. Im Durchschnitt habe sich der CO2-Ausstoß der Dienstwagenflotte weiter verbessert. "Fast die Hälfte liegt mittlerweile unterhalb des EU-Grenzwertes", bilanzierte Resch. Konkrete Verbesserungen von "gelb" auf "grün" gab es bei der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands und dem katholischen Erzbistum Hamburg.

Quelle: epd