NDR-Umfrage 61 Prozent unzufrieden mit Asyl- und Flüchtlingspolitik

07.12.2015 · Hamburg.

Mit der Asyl- und Flüchtlingspolitik der Bundesregierung sind in den fünf norddeutschen Bundesländern 61 Prozent der Wahlberechtigten weniger oder gar nicht zufrieden. Dies geht aus einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage von infratest dimap für den Norddeutschen Rundfunk (NDR) hervor. Befragt wurden 1004 wahlberechtigte Norddeutsche in Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.  

Rund ein Drittel (36 Prozent) der Befragten äußerten sich zufrieden mit der Politik der Bundesregierung. Deutliche Ablehnung kommt aus den Reihen der AfD (99 Prozent) und von den norddeutschen Wahlberechtigten, die aktuell für keine Partei stimmen würden (86 Prozent).

Vier von zehn Norddeutschen (41 Prozent) zeigen sich beunruhigt über die Zahl der Flüchtlinge, sechs von zehn (58 Prozent) dagegen nicht. Auch überwiegt bei 61 Prozent der wahlberechtigten Norddeutschen die Ansicht, dass Flüchtlinge auf dem deutschen Arbeitsmarkt gebraucht werden. Als Bereicherung für das Leben in Deutschland empfindet mehr als jeder zweite Norddeutsche (52 Prozent) die Flüchtlinge, so die Umfrage.

Deutlich auseinandergehen die Integrationserwartungen im Norden: Rund die Hälfte (47 Prozent) rechnet damit, dass sich die Flüchtlinge der Lebensweise und den Regeln in Deutschland anpassen werden, ebenso viele (46 Prozent) bezweifeln dies, hieß es.

Bei den Zuwanderungsfolgen dominiert im Norden mit 63 Prozent vor allem die Sorge vor Haushaltsrisiken. Etwa jeder Zweite sorgt sich zudem vor größer werdender Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt (51 Prozent) und einem zu stark werdenden Islam in Deutschland (50 Prozent). Mit wachsenden Straftaten rechnen vier von zehn Norddeutschen (40 Prozent).

Anlass für die Umfrage ist die Benefizaktion "Hand in Hand für Norddeutschland" des NDR zugunsten der Flüchtlingshilfe des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Die Umfrage ist Teil der Dokumentation "Die Flüchtlinge. Wie verändern sie den Norden" am Montag (7. Dezember, 21 Uhr, im NDR Fernsehen).

Quelle: epd