Mitwirkungsabsicht im Islamzentrum Evangelikale kritisieren Islam-Initiative von Bischof Bedford-Strohm
05.08.2015 · Hamburg.Als "Zumutung" hat die Konferenz Bekennender Gemeinschaften in Deutschland das Vorhaben des EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm kritisiert, im Kuratorium des geplanten Münchner Islamzentrums mitzuwirken. Der bayerische Bischof lasse sich als "Islamversteher" von den Muslimen instrumentalisieren, erklärte der Vorsitzende und Hamburger Pastor i.R. Ulrich Rüß am Dienstag. Er stelle sich damit gegen das 1. Gebot ("Du sollst nicht andere Götter haben neben mir") und werbe für eine Form des Islam.
Bedford-Strohm hatte erklärt, dass er mit seinem Engagement die liberalen Kräfte im Islam unterstützen wolle, die die Werte des Grundgesetzes teilen. Er wolle als Christ nicht für den Islam werben. Ähnlich hatte sich Alois Glück als Vertreter der Katholischen Kirche geäußert. Glück ist Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.
Mit seinem Engagement für liberale Muslime befördere der Bischof "religiöse Verwirrung und die Gefahr der Religionsvermischung", kritisierte Rüß. "Das ist unvereinbar mit dem Bischofsamt." Die Konferenz protestiere gegen die Mitwirkung von Bedford-Strohm daher "auf schärfste". In einer Zeit der "Herausforderung und Bedrohung durch den Islam" brauche die Kirche einen Bischof, der mit allen seinen Möglichkeiten "die Seinen zusammenhütet". Die bedrohte Lage der Christen in islamisch geprägten Staaten und durch den islamistischen Terror verlange einen kritischen Dialog mit dem Islam.
Quelle: epd