Kobold mit finsterem Gesichtsausdruck Kinderfilm zum Schweriner Schlossgeist hat Kino-Vorpremiere

07.04.2015 · Schwerin.

Der sagenumwobene Schweriner Schlossgeist, das "Petermännchen", kommt voraussichtlich Anfang September bundesweit in die Kinos. Die Vorpremiere des Kinderspielfilms "William und das Petermännchen" gibt es vom 15. bis 30. April in Schwerin und im Juni in Pinnow (bei Schwerin), wie die Trickfilmkinder GmbH auf epd-Anfrage in Halberstadt (Sachsen-Anhalt) mitteilte. Nach Angaben der Schweriner Stadtverwaltung ist der 70-minütige Streifen der erste Kinofilm in Deutschland für Kinder, bei dem Kinder und Jugendliche auch hinter der Kamera standen. Schirmherrin ist Schwerins Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow (Die Linke).

Für den Kinderspielfilm drehten die Trickfilmkinder und der Filmemacher Boris Kreuter über drei Jahre an Originalschauplätzen wie Schloss und Pfaffenteich in Schwerin. In der Landeshauptstadt wurde zudem eine eigene Filmmusik, das Petermännchenfilmlied, komponiert.

Das zwergenförmige Petermännchen ist mit Laterne, Schwert und Schlüsselbund ausgerüstet. Es soll Diebe und Eindringlinge mit Plagen, Späßen und nächtlichem Poltern bestraft und in die Flucht getrieben haben. Ehrliche Menschen wurden dagegen belohnt. Der gutmütige Kobold mit finsterem Gesichtsausdruck wirkte der Sage nach unter anderem in den Kellergewölben des Schweriner Schlosses. Nach einer Überlieferung waren die Gewölbe des Schlosses durch Gänge mit dem Petersberg in Pinnow verbunden, wo der Schlossgeist als Schmied arbeitete. In anderen Versionen überwand die Figur den Weg von Pinnow bis zum Schloss auf dem See- oder gar dem Luftweg.

Das Petermännchen soll unter anderem Albrecht von Wallenstein (1583-1634) während seiner ersten Nacht im Schloss Schwerin so arg gepiesackt haben, dass der General am nächsten Morgen übernächtigt wieder abreiste und Schwerin nie wieder betrat. Stattdessen residierte Wallenstein von 1628 bis 1630 als mecklenburgischer Herzog im Güstrower Schloss.

Quelle: epd