Neues Kapselwerk in Schwerin Umwelthilfe kritisiert Hersteller von Kaffee-Kapseln
06.09.2014 · Berlin."Wenig Kaffee und ganz viel Müll" - mit diesen Worten kritisiert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Hersteller von Kaffee-Kapseln. Anlass ist die Eröffnung eines neuen Kaffee-Kapselwerks des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé in Schwerin, wie die Organisation am Freitag in Berlin mitteilte. Kaffee-Kapseln als Verpackungssystem seien abfallintensiv und ressourcenineffizient und somit umweltschädlich.
Die Deutsche Umwelthilfe beklagte in der Lebensmittelindustrie zugleich einen Trend zu "immer kleineren Verpackungen, die immer mehr Abfall erzeugen". Stattdessen sollten Verpackungsmengen eigentlich durch intelligente Konzepte verringert werden.
"Im neuen Schweriner Nestlé-Werk sollen jährlich bis zu zwei Milliarden Kaffee-Kapseln produziert werden", erklärte der DUH-Experte für Kreislaufwirtschaft, Thomas Fischer. Auf sechs Gramm Kaffee kämen circa drei Gramm Plastik- oder Aluminiumabfall. "So unscheinbar eine einzelne Kaffee-Kapsel wirkt, umso größer sind deren Umweltauswirkungen in der Gesamtheit." Besonders absurd sei es, sagte Fischer weiter, wenn neben der Kaffee-Kapsel auch noch eine Milchkapsel zur Zubereitung benötigt werde. Auf die Weise verdopple sich die Verpackungsmenge.
Nach Einschätzung der DUH belastet der Einsatz von Kaffee-Kapseln nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel des Verbrauchers. Dieser müsse deutlich höhere Preise bezahlen als für herkömmlichen Kaffee. Selbst die günstigsten Kaffee-Kapsel-Varianten kosteten 19 Cent pro Stück. Bei etwa 6 Gramm Kaffee ergebe das einen Kilopreis von über 30 Euro.
Quelle: epd