Historische Schätze laden zu Besichtigungen ein Rund 160 Veranstaltungen am "Tag des offenen Denkmals" in MV
12.09.2014 · Greifswald.In Mecklenburg-Vorpommern laden am Sonntag (14. September) knapp 160 Kirchen, Herrenhäuser, Wohnhäuser und Parks zu Besichtigungen und Veranstaltungen ein. Gemäß dem diesjährigen Motto "Farbe" ist das ochsenblutrote Greifswalder Rathaus am Sonntag Ausgangspunkt für Altstadt-Führungen und einen Vortrag zum Thema "Farbe in und an Bauwerken". Im neuen Wismarer Welt-Erbe-Haus kann der Tapetensaal besichtigt werden. Die Restauratoren erläutern hier die Wiederherstellung der Panoramabilder, die 1823 in Paris gefertigt wurden und Motive aus der griechischen Mythologie zeigen.
"Die Symbolik der Farben in Kirchen" ist Thema eines Vortrags in der Stralsunder Nikolaikirche. Die reiche mittelalterliche Ausmalung des Innenraums wird seit 1980 restauriert. Mittelalterliche Fresken finden sich auch in der Stadtkirche von Crivitz bei Schwerin. Dort wird eine Ausstellung zu Altar- und Kanzelbehängen in den liturgischen Farben zeigt. In der St. Trinitatis-Kirche in Warlitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) dürfen die Besucher im Sakristeistübchen Grisaillemalerei bestaunen und werden in die christliche Farb- und Zahlensymbolik eingeweiht.
Im vorpommerschen Wolkwitz nahe Demmin präsentiert die kleine Dorfkirche aus Feld- und Backsteinen freigelegte Farbeinfassungen aus dem 15. bis 17. Jahrhundert. Die Besucher dürfen hier Farben selbst herstellen. In Stuer lädt der Förderverein Petrus-Kirche Stuer zum Gestalten von Kirchenschindeln ein. Einblicke gibt es in die Kirche, das Pfarrhaus und das ehemalige Posthalterhaus. "Der Croÿ-Teppich in Aquarellfarben" heißt die Veranstaltung anlässlich der Eintragung des Croÿ-Teppichs von 1554 in die Liste der national bedeutenden Kulturgüter der Bundesrepublik Deutschland (11 Uhr, Rubenowdenkmal vor dem Universitätshauptgebäude).
Das älteste erhaltene Gebäude der Insel Rügen - die Marien-Kirche in Bergen - offenbart im Inneren farbenprächtige Wandmalereien aus der Zeit der Romanik. Eine Führung um 11.30 Uhr informiert über den Stand der Restaurierungsarbeiten. Neuzeitlich erscheint dagegen das erst 1922 ausgemalte Tonnengewölbe der Inselkirche von Hiddensee in Kloster, das auch "Hiddenseer Rosenhimmel" genannt wird. Wer auf die kleine autofreie Insel reist, kann sich dort außerdem auch das Gerhart-Hauptmannhaus (13-17 Uhr) und den berühmten Leuchtturm auf dem Dornbusch (10:30-16 Uhr) ansehen.
Bischof Abromeit predigt im Greifswalder Dom
Im Greifswalder Dom findet ein Gottesdienst (10 Uhr) mit Vertretern der Fördermittelgeber für die Domsanierung statt. Erwartet werden u.a. Wirtschaftsminister Harry Glawe und Greifswalds Oberbürgermeister Dr. Arthur König. Die Predigt hält Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit. Im Anschluss (13 Uhr) spielt Domorganist Professor Frank Dittmer Orgelmusik. Von 10 bis 17 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen im Dom. Während dieser Zeit sind Kirchenschiff, Turm, Gewölbe, Kranstube und Turmgefängnis für Besucher geöffnet.
Für Mecklenburg-Vorpommern findet die Eröffnung des Denkmaltags um 11.30 Uhr im ehemaligen Johanneskloster in Neubrandenburg statt. Dabei wird Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) die Gewinner des Friedrich-Lisch-Denkmalpreises bekanntgeben. Am Tag des offenen Denkmals zeichnet das Land damit traditionell vorbildliche Leistungen zur Rettung und Erhaltung von Bau- und Kunstdenkmalen oder archäologischen Denkmalen aus. Verliehen wird neben dem mit 4.000 Euro dotierten Lisch-Denkmalpreis auch der Kinder- und Jugendpreis "Denk mal!". Er ist mit 700 Euro dotiert.
Quelle: epd/kmv
Weitere Informationen unter: https://tag-des-offenen-denkmals.de/laender/mv/