Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz Synode beschließt halbe Million Euro für Flüchtlinge und trifft wichtige Personalentscheidungen

17.11.2014 · Berlin. Zwei Niedersachsen für Berlin: Die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat auf ihrer Herbsttagung einen neuen Konsistorialpräsidenten und einen neuen Propst gewählt. Kurzfristig wurde eine halbe Million Euro für ihre Flüchtlingsarbeit bereitgestellt.

Der Berliner Bischof Markus Dröge bekommt einen neuen Stellvertreter, die Kirchenverwaltung einen neuen Chefjuristen. Das Kirchenparlament hat am Wochenende bei seiner Herbsttagung in Berlin den 46-jährigen Juristen Jörg Antoine, bisher Diakonievorstand in Hannover, zum Nachfolger von Ulrich Seelemann gewählt. Dessen zehnjährige Amtszeit endet im Februar.

Wie bereits im Frühjahr bei Seelemann entschieden sich die Synodalen auch bei Pröpstin Friederike von Kirchbach gegen eine Verlängerung der Amtszeit bis zum Ruhestand. Ihr Nachfolger als Stellvertreter des Bischofs wird der 47-jährige Theologe Christian Stäblein, bisher Studiendirektor im Predigerseminar der hannoverschen Kirche in Loccum. Kirchbachs zehnjährige Amtszeit endet im Juni 2015.

Warum Kirchbach eine zweite Amtszeit verwehrt wurde, bleibt offen. Den Wahlen seien erstmals neben Vorstellungsvorträgen auch ausführliche Gespräche mit den Kandidaten in Arbeitsgruppen der Synode vorausgegangen, sagte Bischof Dröge und ergänzte: "Das ist sehr gut angekommen." Die Stimmung danach sei eindeutig gewesen, dass "fünf gute Leute" gehört worden seien. Es sei zwar schmerzlich, dass die Pröpstin nicht wiedergewählt wurde, sagte der Bischof. Es entspreche jedoch der Würde und den Aufgaben der Synode, eigene Entscheidungen zu treffen.

Der bisherige Präsident Ulrich Seelemann wird nach Ablauf seiner Amtszeit bis zum Ruhestand 2017 Aufgaben in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wahrnehmen, bleibt aber weiter Kirchenbeamter der Landeskirche. Welche Aufgaben Pröpstin Friederike von Kirchbach nach Ende ihrer Amtszeit übernimmt, ist noch offen.

Halbe Million Euro für Flüchtlinge

Eine neue Flüchtlingspolitik hatte Bischof Dröge zum Auftakt der Herbstsynode gefordert. Am Samstag wurden die Kirchenparlamentarier konkret und stellten kurzfristig eine halbe Million Euro für ihre Flüchtlingsarbeit bereit.

Vorgesehen ist laut dem Beschluss, zunächst für die Flüchtlingsarbeit im Haushaltsjahr 2015 insgesamt 500.000 Euro bereitzustellen. Im darauffolgenden Jahr 2016 soll nach dem Willen der Kirchenparlamentarier dann noch einmal die gleiche Summe dafür in den Etat eingestellt werden - so dass am Ende eine Million Euro eingesetzt würden. Dies ist aber noch nicht beschlossen. Die Kirchenleitung wurde aufgefordert, ein Konzept für den konkreten Einsatz der Mittel zu erarbeiten.

Die 122 Synodalen im Kirchenparlament vertreten rund eine Million Protestanten in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen. Sie sind in 28 Kirchenkreisen mit rund 1.300 Gemeinden organisiert.

Quelle: epd/kmv