27.06.2014 · Rostock.

Eine Erinnerungstafel an den gebürtigen Rostocker und Juden-Retter Otto Weidt (1883-1947) ist am Donnerstag in der Hansestadt eingeweiht worden. Das Gedenkzeichen befindet sich am Eingang des Hauses Wollenweberstraße 8, wie die Stadtverwaltung mitteilte. An der Stelle stand bis zur Zerstörung 1942 das Geburtshaus Weidts. Otto Weidt führte während des Zweiten Weltkrieges in Berlin eine Bürstenfabrik, in der er Blinde und Juden beschäftigte. Die ARD hatte im vergangenen Januar den Film "Ein blinder Held - die Liebe des Otto Weidt" ausgestrahlt, der die Ehrung in Rostock offenbar ins Rollen brachte.

Fünf Jahre nach Otto Weidts Geburt zog die Familie nach Berlin. 1936 eröffnete er, mittlerweile zunehmend erblindend, eine Blindenwerkstatt zur Herstellung von Besen und Bürsten in Berlin-Kreuzberg. Unter hohem Risiko setzte er sich für seine überwiegend jüdischen Arbeiter ein und rettete so mehreren Menschen das Leben. 1971 wurde ihm die Auszeichnung "Gerechter unter den Völkern" durch die israelische Gedenkstätte Yad Vashem verliehen.

Quelle: epd