Lutherjubiläum 1983 Historiker: Lutherzwist im Hause Honecker
29.06.2014 · Nürnberg.Der ehemalige DDR-Staatsratsvorsitzende und SED-Chef Erich Honecker (1912-1994) hatte wegen des Lutherjubiläums 1983 Ärger mit seiner Frau. "Margot Honecker hat alle Lutherspielereien ihres Mannes mit Abscheu verfolgt", sagte der emeritierte Münsteraner Kirchenhistoriker Peter Maser. So habe sie ihren Einfluss genutzt, um wissenschaftliche Forschungen über die Reformation zu verhindern. Margot Honecker war von 1963 bis 1989 Ministerin für Volksbildung.
Die DDR beging 1983 den 500. Geburtstag von Martin Luther (1483-1546) mit umfangreichen Feierlichkeiten. Dabei versuchte der SED-Staat vor allem, die sozialen Bestrebungen der Reformationszeit für die marxistische Traditionspflege zu nutzen. Maser äußerte sich bei einer Tagung zum Verhältnis von Staat und evangelischer Kirche. Er ist Autor des Buches "Mit Luther alles in Butter? Das Lutherjahr 1983 im Spiegel ausgewählter Akten".
Quelle: epd