Veranstaltungen in Schwerin und Stralsund Gedenken an Aufstand vom 17. Juni in Mecklenburg-Vorpommern

17.06.2014 · Stralsund.

Am 61. Jahrestag des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 in der DDR sind in Schwerin und Stralsund besondere Veranstaltungen geplant. Im Schweriner Plattenbauviertel Großer Dreesch soll das Lenin-Denkmal für den Begründer der Sowjetunion ab 14 Uhr für drei Stunden verhüllt werden, wie ehemalige politische DDR-Häftlinge mitteilten. Zudem ist dort eine Demonstration geplant. In Stralsund laden die Landesbeauftragte für MV für die Stasi-Unterlagen, Anne Drescher, und ein ehemalige Landtagsabgeordneter um 15.30 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung am Platz des 17. Juni ein.
 
Der 17. Juni 1953 gilt als Tag des Protestes, des Mutes und des Widerstandes. Der Volksaufstand begann mit Protesten von Ost-Berliner Bauarbeitern gegen eine Erhöhung der Arbeitsnormen. 500.000 Arbeiter streikten, über eine Million Menschen demonstrierten in mehr als 700 Orten der DDR für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, freie Wahlen, Demokratie und die deutsche Einheit. Der Volksaufstand wurde durch das sowjetische Militär und die kasernierte Volkspolizei der DDR niedergeschlagen.

Bei diesem Aufstand sind Anne Drescher zufolge über 50 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 1.600 Frauen und Männer wurden verfolgt, verhaftet und verurteilt. Auch in Stralsund war es damals zu Protesten gekommen, an denen sich insbesondere Werftarbeiter beteiligten. Am 19. Juni wurden in der vorpommerschen Hansestadt zwei Angehörige der Volkspolizei-See (= Polizeiliche Seestreitkräfte) von einem sowjetischen Standgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet. Sie sollen den Aufstand unterstützt haben.

Quelle: epd