Umfrage Bischöfe glauben im WM-Finale an Deutschland

12.07.2014 · Frankfurt/Hamburg.

Spitzenvertreter der Kirchen in Deutschland rechnen fest mit einem Sieg von Jogis Jungs im WM-Finale. Das deutsche Team habe eine "reelle Chance", sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Ich denke, sie werden das auch schaffen." Die meisten evangelischen leitenden Geistlichen rechnen mit einem 3:1-Sieg, wie eine Umfrage ergab. Auch unter den katholischen Würdenträgern setzt niemand auf einen Titelgewinn Argentiniens, der Heimat von Papst Franziskus.

Deutschland und Argentinien bestreiten am Sonntag in Rio de Janeiro das WM-Endspiel. Im Halbfinale schlug die deutsche Elf den brasilianischen Gastgeber sensationell mit 7:1, die Argentinier setzten sich im Elfmeterschießen mit 4:2 gegen die Niederlande durch.

Gleich sechs leitende evangelische Geistliche rechnen mit einem deutschen 3:1-Sieg: Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard, .Sachsens Landesbischof Jochen Bohl, der rheinische Präses Manfred Rekowski, der lippische Landessuperintendent Dietmar Arends, der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke und der Bremer Schriftführer Renke Brahms.

Bischof Abromeit tippt 2:1

Mit 2:1 vorne sehen die deutsche Elf der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh, der selbst in einer Freizeitmannschaft Fußball spielt, sein Oldenburger Amtsbruder Jan Janssen und der Greifswalder Bischof Hans-Jürgen Abromeit - der im Unterschied zu seinen Söhnen allerdings kein Fußballfan ist.

Der designierte Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki rechnet ebenso mit einem deutschen 3:1 wie der neue Freiburger Erzbischof Stephan Burger und Würzburgs Oberhirte Friedhelm Hofmann. Ihr Bamberger Amtsbruder Ludwig Schick, selbst passionierter Sportler, hat seine ursprüngliche Titelerwartung noch einmal geändert: "Vor der WM habe ich getippt, dass am Ende Papst und Weltmeister aus demselben Land kommen", sagte er. Nach dem furiosen Halbfinale sehe er aber Deutschland vorne. "Also 1:0 für uns!"

Mit Blick auf den argentinischen Papst geben sich die katholischen Würdenträger diplomatisch: Schick sagte, wenn sein Tipp stimme, freue er sich riesig mit ganz Deutschland, "wenn Argentinien gewinnt, mit dem Papst". Auch Burger bekundete Sympathie mit dem Heimatland des Kirchenoberhaupts. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, verzichtete gleich ganz auf die Abgabe eines Tipps. Er zählt zu den engsten Beratern von Franziskus. Beobachter gehen davon aus, dass er sich das päpstliche Vertrauen nicht durch übermäßige Deutschland-Euphorie verscherzen will.

Quelle: epd