Rechtsextremismus Aufruf zu Widerstand gegen rassistischen Aufmarsch in Bützow
19.07.2014 · Bützow.Ein Bündnis hat zum kreativen, bunten und lauten Protest gegen einen rassistischen Aufmarsch am heutigen Sonnabend in Bützow aufgerufen. Wie das Bündnis mitteilte, steht der Protest unter dem Motto "Bützow zeigt sich: Keine Toleranz für Intoleranz!" und soll Solidarität mit Asylbewerbern ausdrücken. Geplant sind mehrere Infostände in direkter Nähe der rechten Demo-Route. Zum "Bündnis für eine offene Gesellschaft und Toleranz" gehören nach eigenen Angaben Vereine, Unternehmen, Kirchen, Stadtverwaltung, Stadtparlamentsfraktionen und viele Bürger.
Wie der Landkreis auf Anfrage mitteilte, ist unter dem Motto "Asylmissbrauch-Nicht mit uns!-Bützow wehrt sich" von einer Privatperson eine Demonstration mit etwa 150 Teilnehmern angemeldet worden. In Bützow leben derzeit zehn Asylbewerberfamilien mit insgesamt 37 Personen dezentral in Wohnungen. Die ersten Familien kamen vor etwa zwei Wochen an.
Das "Bündnis für eine offene Gesellschaft und Toleranz" setzt sich nach eigenen Angaben für eine vielfältige, solidarische und offene Gesellschaft ein, in der Rassismus und Neonazismus keinen Platz haben. Zu der "Asylmissbrauch"-Demonstration würden Rassisten und Neonazis im Deckmantel einer vermeintlichen "Bürgerinitiative" aufrufen, hieß es. Sie wollten damit "ihr menschenverachtendes Weltbild" durch Bützow tragen und "gezielt direkt an den Wohnungen der kürzlich angekommenen Flüchtlinge entlang hetzen". Als sogenannte "Bürgerinitiative gegen Asylantenwohnungen in Bützow" hetzten die Organisatoren der Demonstration seit Monaten auf Facebook gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in Bützow.
Quelle: epd