Universität Rostock Colloquium zur Verabschiedung von Professor Michael Niemann
© D. Vogel
Mit einem Kolloquium ehrt die Universität Rostock am 31. Januar ihren scheidenden Professor für Altes Testament und Biblische Archäologie, Hermann Michael Niemann (65). Der evangelische Theologe beendet am 31. März seine aktive Dienstzeit, teilte die Theologische Fakultät mit. Thema des Kolloquiums ist Jerusalem. In Vorträgen soll die Bedeutung Jerusalems aus historischer, archäologischer und kulturwissenschaftlicher Sicht beleuchtet werden.
Der gebürtige Rostocker hat von 1967 bis 1972 in Rostock und Berlin Theologie studiert. Anschließend war er bis 1993 Assistent am Lehrstuhl für Altes Testament in Rostock und zugleich Lektor für Biblisches Hebräisch. 1980 wurde er promoviert, 1991 habilitierte er sich. Zwei Jahre später wurde er als Nachfolger seines Lehrers Klaus-Dietrich Schunck auf den Lehrstuhl für Altes Testament und Biblische Archäologie berufen. Einen Ruf an die Universität Heidelberg lehnte er ab. Niemann war er auch langjähriges Mitglied der früheren mecklenburgischen Landessynode.
Sein Forschungsinteresse galt vor allem den Bereichen der Archäologie und Geschichtswissenschaft. Niemann trug mit dazu bei, dass in der alttestamentlichen Wissenschaft ein neues historisches Bild der frühen Geschichte Israels entstand, das weniger von der historischen Analyse der Texte bestimmt wurde als zuvor. Als Archäologe war Niemann an verschiedenen Orten in Palästina tätig. Derzeit arbeitet er an der historisch zum Philistergebiet gehörenden Ausgrabungsstätte Qubur al-Walayidah, die sich im Südwesten des heutigen Staates Israel in unmittelbarer Nähe des Gaza-Streifens befindet. Er ist dort federführend an einem internationalen Ausgrabungsprojekt beteiligt.
Das wissenschaftliche Colloquium findet am 31. Januar im Hörsaal des Heinrich-Schliemann-Instituts für Altertumswissenschaften statt, Schwaansche Str. 3. Die ursprünglich gedachte Aula der Uni steht wegen Renovierungsarbeiten leider nicht zur Verfügung. Um Anmeldung wird gebeten: PD Dr. theol. habil. Meik Gerhards, meik.gerhards@uni-rostock.de
Quelle: epd/kiz
Das Programm:
15.15 Uhr: Begrüßung
15.30 – 16.30 Uhr: Prof. Dr. Ernst Axel Knauf (Bern): Jerusalem und der Monotheismus – eine Geschichte von Diskontinuitäten (10. Jh. v. Chr. -7. Jh. n. Chr.)
16.45 – 18.15 Uhr: Prof. Dr. Ina Willi-Plein (Hamburg) / Prof. Dr. Thomas Willi (Greifswald): Jerusalem von A bis Z. Zur Vor-und Nachgeschichte von Davids Jerusalem
Imbiss
19.30 Uhr: Prof. Dr. Klaus Bieberstein (Bamberg): Vom Paradies am Anfang zum Paradies am Ende. Sinn und Sinnlichkeit im Symbolsystem Jerusalems.