Grundstein für Kinderkrippe gelegt Koch`sche Stiftung erweitert evangelisches Kinderhaus

Von Christian Meyer

Propst Karl-Matthias Siegert, Senator Michael Berkhahn und Kinderhaus-Leiterin Romy Warnecke (v.l.) sahen zu wie Bauleiter Jens Karsten die Edelstahlhülse mit Zeitdokumenten im Grundstein versenkt. Anschließend griffen alle vier zur Maurerkelle und versiegelten den Grundstein mit Beton.

Foto: C. Meyer

14.12.2014 · Wismar.

„Gott zur Ehre, der Stadt zur Zierde und deren Bewohnern zum Segen“: Der Gründerspruch der Koch`schen Stiftung in Wismar gilt bis heute. Jetzt erweitert deren Vorstand mit Hilfe von kirchlicher und öffentlicher Hand das evangelische Kinderhaus in der Mecklenburger Straße. Bis Herbst des neuen Jahres soll der Bau am Katersteig fertig sein. Insgesamt 18 Krippen und 8 Kindergartenplätze kommen unterm Strich dazu.

Seit sich die Handwerker samt Bagger an die Baugrube machten, sind die rund 80 Mädchen und Jungen im evangelischen Kinderhaus selbst kleine Bauarbeiter. „Wir mussten gleich noch Dumper, Bagger und andere Baumaschinen als Spielzeug anschaffen“, berichtete die Leiterin Romy Warnecke bei der Grundsteinlegung am vergangenen Freitag (12. Dezember). Gemeinsam mit Propst Dr. Karl-Matthias Siegert, Senator Michael Berkhahn (CDU) und Maik Kamrath von der Schweriner Baufirma Gabler versenkte die Kinderhaus-Leiterin eine  Edelstahlhülse. Wie es Tradition ist, war die Hülse zuvor mit Zeitdokumenten befüllt worden, darunter Münzen, Fotos von fröhlichen Kindern, die aktuelle Kirchenzeitung, der Gemeindebrief und die neueste Kirchenkreis-Informationsbroschüre. Vor dem Einbetonieren schlug der Bauleiter drei Mal mit einem Hammer auf eine Steinplatte. Anschließend sprach Propst Siegert ein Gebet.

Der rund 20 Meter lange und neun Meter breite Neubau mit Erd- und Obergeschoss wird 18 Krippen- sowie 8 zusätzliche Kindergartenplätze bieten. Derzeit hat das Kinderhaus 59 Kita- und 22 Hortplätze. Das Projekt kostet - inklusive Befestigung des Parkplatzes vor der Koch‘schen Stiftung - etwa 700.000 Euro. Fördergelder der Hansestadt, des Landkreises, des Bundes, der „Stiftung Kirchliches Bauen in Mecklenburg“ sowie der Predigerwitwenkasse machen das lang ersehnte Projekt möglich. „Wismar wird um ein Angebot eines freien Trägers reicher“, freute sich Romy Warnecke. „Konfessionelle Betreuungsplätze sind gefragt.“

Die evangelische Kirchengemeinde St. Marien/St. Georgen und die Koch‘sche Stiftung hatten sich seit Jahren bemüht, den Anbau zu errichten. Aber erst nach zig Anläufen gab es grünes Licht aus der Bürgerschaft und der Verwaltung. Bereits im Oktober konnten die Erdarbeiten starten. „Die Zukunft des Kinderhauses ist jetzt auf lange Zeit gesichert“, so Kirchenältester Erhard Seiffert und zugleich im Vorstand der Stiftung. „Wir haben Grund zur Freude. Was lange währt, wird endlich gut“, ergänzte Propst Siegert, der der Stiftung vorsteht. Und Kinderhaus-Leiterin Romy Warnecke sagte zufrieden: „Wir haben viel Geduld bewiesen. Es lohnt sich, durchzuhalten und nicht aufzugeben.“

Quelle: ELKM