Umwelt "Welterschöpfungstag": Ressourcen werden noch schneller verbraucht
19.08.2014 · Berlin.Am heutigen Dienstag ist Welterschöpfungstag: Damit warnen Umweltschützer vor dem wachsenden Ressourcenverbrauch der Erde. Nach Berechnungen der Umweltschutzorganisation WWF hat die Menschheit in weniger als acht Monaten das gesamte Budget an erneuerbaren Ressourcen für das Jahr 2014 aufgebraucht. Ab dem 19. August, dem Earth Overshoot Day (Welterschöpfungstag), werde somit "auf Pump" gelebt, wie die Organisation am Montag mitteilte.
Die Umweltschützer kritisieren, dass sich der Ressourcenverbrauch beschleunigt. So sei der Zeitpunkt, an dem die jährliche Menge an erneuerbaren Ressourcen bereits aufgebraucht wurde, um einen Kalendertag nach vorne gerückt. Im Jahr 2013 war der 20. August zum Welterschöpfungstag ausgerufen worden.
Grundlage der WWF-Berechnungen ist der sogenannte ökologische Fußabdruck. Bei dem Konzept wird der Umfang der Beanspruchung der Ökosysteme durch den Menschen ermittelt. Folgen der Ressourcenausbeutung seien Artensterben, Umweltkatastrophen, Überfischung, Wasserknappheit und Extremwetter, argumentieren die Umweltschützer. Lebt die Menschheit weiter wie bisher, würden bis zum Jahr 2030 zwei Planeten gebraucht, um den menschlichen Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken, heißt es weiter.
Der ökologische Fußabdruck hat sich den Angaben zufolge seit 1966 verdoppelt. Er betrage heute 18 Milliarden globale Hektar (Gha) oder 2,7 Gha pro Person. Die Kapazität des Planeten umfasst aber gerade mal 12 Milliarden Gha oder 1,8 Gha/Person. Damit verbraucht die Menschheit 1,5-mal so viel natürliche Ressourcen, wie sich jährlich erneuern, hieß es.
Hauptursache sind demnach vor allem die hohen Kohlendioxid-Emissionen mit einem Anteil von 55 Prozent am ökologischen Fußabdruck. Je stärker entwickelt ein Land ist, desto höher ist sein Kohlenstoff-Fußabdruck, teilte der WWF weiter mit. Die zehn Länder mit dem größten ökologischen Fußabdruck pro Kopf sind demnach Katar, Kuwait, die Vereinten Arabischen Emirate, Dänemark, die USA, Belgien, Australien, Kanada, die Niederlande und Irland. Deutschland liegt nach WWF-Berechnungen auf Platz 30.
Quelle: epd