Kunstausstellung Grenzhus Schlagsdorf zeigt Kunst aus Stacheldraht
05.08.2014 · Schlagsdorf.Das Informationszentrum zur innerdeutschen Grenze im mecklenburgischen Schlagsdorf (bei Ratzeburg) hat am Montag eine Kunstausstellung zur Grenze eröffnet. Unter dem Motto "Eiserne Randerscheinungen" sind bis zum 28. September zehn Skulpturen zu sehen, die der Künstler Heiko Surek (Arnstadt/Thüringen) aus Stacheldraht und anderen Metallteilen der einstigen innerdeutschen Grenze schuf.
Surek wird am 13. August (16.30 Uhr), dem 53. Jahrestag des Mauerbaus, im Grenzhus seine Wanderausstellung offiziell eröffnen. Um 15 Uhr hält der Historiker Henrik Bispinck einen Vortrag über "Flucht und Ausreise aus der DDR". Der wissenschaftliche Mitarbeiter beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen geht darin auch auf die Ursachen der Flüchtlingsströme aus der ehemaligen DDR und ihre Auswirkungen in Ost und West ein.
Während eines Urlaubs 2009 am Schaalsee hatte Surek erkundet, wie sich das ehemalige Grenzgebiet verändert hatte. Angeregt zu dem Kunstprojekt hatten ihn Geschichten der Menschen von Trennung und Verlust. Als er dann am ehemaligen Kolonnenweg Stacheldraht fand, begann er, seine künstlerischen Ideen in Metallskulpturen umzusetzen.
Am 13. August 1961 schloss die DDR-Regierung die innerdeutsche Grenze, baute durch Berlin eine Mauer und tief gestaffelte Sperranlagen. Dadurch sollten Fluchten in den Westen unmöglich werden. Trotzdem verließen zwischen 1949 und 1989 etwa vier Millionen Menschen die DDR in Richtung Bundesrepublik. Sie flüchteten über die Grenze, kehrten von Besuchsreisen nicht zurück oder stellten Anträge auf dauerhafte Ausreise.
Quelle: epd