Greifswalder Dom erhält 1,5 Millionen Euro Fördermittel Bischof Abromeit: „Die Nordkirche dankt der Landesregierung für den Erhalt des Doms“
© A. Klinkhardt
18.04.2014 · Greifswald. Die Sanierung des Greifswalder Domes St. Nikolai kann weitergehen. Der Schweriner Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) übergab am Donnerstag in Greifswald eine Förderzusage an die Domgemeinde St. Nikolai in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus Mitteln der Städtebaufinanzierung.
Dieser Betrag schließt die bisherige Finanzierungslücke der fünf Millionen Euro teuren Bestandssicherung. Der Greifswalder Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit sagte in seiner Dankesrede: „Ich freue mich sehr über die Zusage der Landesregierung, für die Vervollständigung der Finanzierung einzustehen. Es geht dabei um keine Schönheitsreparaturen, sondern um die schlichte Tatsache, ob auch in Zukunft in Greifswald ein Dom steht.“
Wirtschaftsminister Harry Glawe ist selbst ein gebürtiger Greifswalder und betonte in seiner Ansprache die eminente Bedeutung des Greifswalder Gotteshauses: „Der Dom St. Nikolai ist mit seinem fast 100 Meter hohen Westturm ein Stadtbild bestimmendes Wahrzeichen der Universitäts- und Hansestadt. Mit bis zu 800 Besuchern am Tag ist er zudem auch ein bedeutender touristischer Anziehungspunkt. Die Aussichtsplattform bietet einen beeindruckenden Blick über die Altstadt Greifswalds bis hin zur Insel Rügen.“ Deshalb sei es für ihn eine „ganz besondere Freude, die Sanierung des Doms entscheidend voranzubringen.“ Zu
800 000 Euro, die von der Stadt Greifswald zur Verfügung gestellt werden, kommen rund 700 000 Euro aus einem Topf mit zusätzlichen Städtebaufördermitteln für 2014.
Bischof Abromeit, dessen Predigtkirche der Greifswalder Dom ist, dankte dem Minister im Namen der Nordkirche: „Ein persönlicher Dank gilt auch Minister Glawe, der als gebürtiger Greifswalder die Wichtigkeit des Domes für Stadt und Land zu würdigen wusste. Aber auch die Stadt Greifswald denkt an ‚ihren Dom‘ und hilft nach Kräften. So sind wir Zeugen, wie die Erhaltung eines uns von unseren Vorfahren geschenkten wunderbaren sakralem Baudenkmal möglich wird.“
"Ein ziemlich dicker I-Punk"
Dompastor Matthias Gürtler bedankte sich im Namen der Kirchengemeinde bei Minister Harry Glawe: „Diese Zusage der Regierung ist für uns der I-Punkt auf der bisherigen Finanzierung, und zwar ein ziemlich dicker I-Punkt: Da eine Förderzusage von der anderen abhängt, steht und fällt mit dem Beitrag der Regierung quasi die gesamte Finanzierung der Domsanierung.“
Für die Domgemeinde bedeute dies die Möglichkeit, sich weiter umfangreich in Greifswald zu engagieren: „Zu uns kommen Gäste weit über die Stadtgrenzen Greifswalds hinaus. Das liegt an dem eindrucksvollen Kirchenraum und auch an dem geistlichen und kulturellen Leben im Dom wie den hochkarätigen Konzerten und der Bachwoche. Die Domgemeinde sucht Kontakte zu Leuten, die nicht kirchlich gebunden sind und kooperiert eng mit der Universität. Damit wir uns auch weiter als einladende Gemeinde präsentieren können, sind wir auf die Fördermittel der Regierung angewiesen.“
Als dringendste Baumaßnahme benennt der Dompastor die Behebung der statischen Probleme: „Es geht im wahrsten Sinne des Wortes darum, dass der Greifswalder Dom stehen bleibt.
Der Dom St. Nikolai ist die größte von drei Kirchen in der Hansestadt und mit seinem fast 100 Meter hohen Westturm ein Wahrzeichen des Stadtbildes. Er gilt als ein Baudenkmal nationalen Ranges. Das um 1280 erstmals erwähnte Kirchengebäude verfügt über 21 Kapellen, wertvolle Bilder, Epitaphe und Sarkophage.
Quelle: Bischofskanzlei Greifswald/epd