Katholische Kirche Landesbischof Ulrich fordert Öffnung auch für konfessionsverschiedene Ehepaare

09.10.2013 · Schwerin. Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich hat die Initiative der Erzdiözese Freiburg begrüßt, wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zuzulassen.

Zugleich forderte er eine weitergehende Öffnung der Eucharistiefeier für konfessionsverschiedene Ehepaare. "Wir erwarten, dass im Zuge der aktuellen Entscheidung der Erzdiözese Freiburg die Deutsche Bischofskonferenz eine positive Entscheidung fällt, dass Eheleute mit unterschiedlichen Konfessionen gemeinsam an der Eucharistie teilnehmen können", sagte Ulrich in Schwerin.
 
Bislang sind wiederverheiratete Geschiedene von der Eucharistie in der katholischen Kirche ausgeschlossen. Mit der am Montag von der Erzdiözese in Freiburg veröffentlichten Handreichung zur Begleitung von Menschen in Trennung, Scheidung und nach ziviler Wiederverheiratung soll ihnen der Weg zur Heiligen Kommunion unter bestimmten Voraussetzungen eröffnet werden. Eine solche Öffnung sollte mehr als selbstverständlich sein, sagte Ulrich. Dies sei auch eine Bitte der eigenen Priester und Gemeinden.

Kardinal Woelki: Jesus hat Unauflöslichkeit der Ehe betont

Der Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat dagegen auf den Freiburger Vorstoß zurückhaltend reagiert. Geschiedene, die wieder geheiratet haben, seien herzlich willkommen, sagte Woelki am Dienstag. "Die pastorale Not, die damit verbunden ist, kenne ich gut, sie brennt mir unter den Nägeln", so Woelki weiter. Es müsse alles, was in der Kirche möglich ist, getan werden, um diese Not zu lindern. Der Kardinal ergänzte aber zugleich: "Aber wir dürfen auch nicht aus dem Blick verlieren, dass wir dem Willen Jesu verpflichtet sind, der die Unauflöslichkeit der Ehe betont hat."

Quelle: epd/kmv