Christoph Markschies Kirchenhistoriker sieht Reformbedarf in der evangelischen Kirche

16.12.2013 · Weimar/Berlin.

Erheblichen Reformbedarf sieht der renommierte Kirchenhistoriker Christoph Markschies auch in der evangelischen Kirche. Deren Strukturen müssten besser an die Lebenswirklichkeit angepasst werden, sagte der in Berlin lehrende Universitäts-Professor der Thüringischen Landezeitung (TLZ). "Wir haben die Landeskirchen teilweise in einer Landkarte der Zeit vor 1918 konserviert", konstatierte er mit Blick auf weitere bevorstehende Fusionen. Thüringen und Sachsen - inzwischen zur Evangelischen Kirche Mitteldeutschland vereint - nannte er als Vorbild.

Außerdem wären seiner Ansicht nach Dienste, die derzeit den Pfarrern obliegen, zunehmend auf Gemeindemitglieder zu verteilen. Die Glaubensvermittlung möchte Markschies auf eine breitere Basis gestellt sehen: "Wir haben das zu sehr den Fachleuten überlassen. Bei Luther heißt es, diese Aufgabe komme dem Hausvater zu. Sie kommt aber allen Christenmenschen zu", betonte der Kirchenhistoriker gegenüber dem Blatt.

Quelle: epd