12.06.2025 | NachrufPastor i. R. Gerhard Thomas

DU STELLST MEINE FÜSSE AUF WEITEN RAUM.
Psalm 31, 9

 

Liebe Geschwister, 

am 6. Juni 2025 verstarb im Alter von 91 Jahren Pastor i. R. Gerhard Thomas.

 

Gerhard Thomas wurde am 16. Mai 1934 in Rostock geboren. Er wurde in der Rostocker St. Georg – Schule eingeschult. Während der Bombenangriffe auf Rostock besuchte er die Schule in Neubrandenburg. Nach dem Krieg zogen die Eltern nach Alt Strelitz und er machte sein Abitur in Neu Strelitz. Pastor Joachim Alstein barg mit der Jungen Gemeinde, zu der auch Gerhard Thomas gehörte, die Steine der zerstörten Alt Strelitzer Kirche und begann den Bau einer neuen Kirche. In dieser Zeit lernte er auch seine spätere Frau Rotraut geb. Alstein kennen. Gerhard Thomas studierte in Rostock Theologie und absolvierte sein Vikariat bei Pastor Heinrich Rathke in Warnkenhagen. Er hatte seine erste Pfarrstelle Retgendorf am Schweriner See in den Jahren 1959 bis 1968 inne, dort war das kirchliche Leben wesentlich durch die ostpreußischen Flüchtlinge geprägt. Nach 9 Jahren zog die Familie nach Burg Stargard, wo Gerhard Thomas sechs Jahre als Gemeindepastor arbeitete. In diesen Jahren intensivierte sich die kirchenjournalistische Arbeit, zur der ihn Kirchenrat Werner Schnoor mehr und mehr heranzog.

 

Im Jahr 1974 wurde Gerhard Thomas 2. Redakteur der Mecklenburgischen Kirchenzeitung. In dieser Funktion setzte er sich dafür ein, den Autor*innenkreis der Zeitung zu vergrößern, so dass viele Mitarbeitende der Kirche und freie Autor*innen in der Zeitung zu Wort kamen. Außerdem organisierte er im Auftrag des Lutherischen Weltbundes die Zusammenarbeit kirchlicher Publizisten in Osteuropa. 1977 wurde Gerhard Thomas Chefredakteur der Mecklenburgischen Kirchenzeitung. Nach eigenem Bekunden hatte sich Gerhard Thomas zu weit auf staatliche Stellen eingelassen, um der Kirchenzeitung die Wirkungsmöglichkeiten zu sichern.

 

1986 wechselte Gerhard Thomas nach Berlin und wurde Chefredakteur der Berlin- Brandenburgischen Kirchenzeitung „Die Kirche“. Diese Aufgabe führte er bis zum Eintritt in den Ruhestand 1998 aus.

 

Gerhard und Rotraut Thomas wurden in Berlin heimisch, kamen aber doch gern, auch veranlasst durch den Druck der Gentrifizierung in Berlin Mitte, wieder in ihre mecklenburgische Heimat nach Schwerin zurück, in die Nähe ihres Sohnes Roger Thomas.

 

Wir gedenken dankbar seines vielfältigen und segensreichen Dienstes. Möge Gott unser barmherziger Vater ihn nach einem erfüllten Leben in seine ewige Güte und Herrlichkeit aufnehmen!

 

Die Trauerfeier für Gerhard Thomas findet am Montag, den 23. Juni 2025, um 14.00 Uhr, in der Dreveskirchener Kirche statt.

 

Marcus Antonioli, Propst