11.04.2025 | Nachruf Pastor i. R. Ernst Hagen Seuffert
Alle deine Geschöpfe sollen dich preisen, HERR, alle, die zu dir gehören, sollen dir danken!
145,10
Liebe Geschwister,
am Montag, dem 31. März 2025 verstarb im 88. Lebensjahr in Portugal Pastor i. R. Ernst Hagen Seuffert.
Ernst Hagen Seuffert erblickte am 14. Januar 1938 in Bad Canstatt das Licht der Welt. Kriegs- bedingt kam die Familie nach Konstanz. Hier legte Ernst Hagen Seuffert das Abitur ab und schloss sich dem CVJM an. Die Kriegsjahre ohne Vater sowie die Nachkriegsjahre prägten ihn nachhaltig.
Als Bundeswehrsoldat wurde Ernst Hagen Seuffert aktiver Christ und schloss sich den Bap- tisten an. Schließlich begann er sein Theologiestudium im Baptist Theological Seminary in Rüschlikon (Schweiz). Im baptistischen Jugendkreis lernte er seine künftige Frau, Barbara Jung, kennen. Beide heirateten am 16. Mai 1964. Die Ehe brachte die zwei Kinder Katharina und Madleen hervor. Zudem adoptierte das Ehepaar Seuffert Hannah und Jakob.
Ernst Hagen Seuffert wurde Studentenwart in der baptistischen Gemeinde in Bad Homburg (Taunus). Hier arbeitete er während des Kalten Kriegs mit Studierenden zum Thema Verstän- digung mit dem Osten. Daraufhin trennten sich die baptistisch Verantwortlichen von Ernst Ha- gen Seuffert. Er entsprach nicht der gewünschten politischen Haltung. Seine Rehabilitation erfolgte erst vor drei Jahren.
Nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit wurde Ernst Hagen Seuffert Pfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Zwischen 1971 und 1972 legte er die letzten erforderlichen Prüfungen in Oberursel ab. Von 1972 bis 1974 war er Pfarrvikar in Wiesbaden Sonnenberg. Und im Jahr 1974 übertrug ihm die die Landeskirche die Pfarrstelle in Erbach (Odenwald). Von 1979 bis 1993 war Ernst Hagen Seuffert Pfarrer in Wiesbaden-Schierstein. Von dort aus pflegte er intensive Verbindungen zur Partnergemeinde in Wörmlitz (Halle).
Weil er den Kontakt zu befreundeten Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik nach dem Mauerbau aufrechterhielt, reifte in ihm der Wunsch, sich nach der politischen Wende für die Kirche im Osten Deutschlands einzusetzen. Im Jahr 1993 nahm Landesbischof Chris- toph Stier Ernst Hagen Seufferts Bewerbung auf die Pfarrstelle Diakonie II in der Ev.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs an. Diese wurde ihm zum 1. Oktober desselben Jahres übertra- gen. Bis zum 16. Juni 1997 arbeitete er im diakonischen Werk unter Diakonie-Landespastor Gerhard Kayatz und dessen Nachfolgern in der Ev.-Luth. Landeskirche Mecklenburg.
An seinem Wohnort, Güstrow, engagierte sich Pastor Ernst Hagen Seuffert in der Ev.-Luth. Pfarrgemeinde und in der Ökumene. Auch die Arbeit der Landeskirchlichen Gemeinschaft in der Plattenbausiedlung auf dem Distelberg unterstützte er nach seinen Möglichkeiten.
Im Jahr 1997 bot die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau älteren Pfarrern den Vorru- hestand an, um jungen Theologieabsolvierenden Platz zu machen. Dieses Angebot nahm Pastor Ernst Hagen Seuffert an. Schließlich war er um die Gesundheit seiner Frau besorgt, bis diese im Jahr 2018 starb.
Die Trauerfeier für Ernst Hagen Seuffert fand am 8. April 2025 in Portugal statt. Kondolenz- schreiben gehen bitte an Geschwister Seuffert, c/o Hannah Mayer, Raiffeisenstraße 29 in 65191 Wiesbaden.
Wir sind dankbar für Ernst Hagen Seufferts Leben und Wirken. Mit unseren Gebeten sind wir bei seiner Familie und bei jenen, die ihn schätzten. Möge Ernst Hagen Seuffert für immer in das große Gotteslob einstimmen können.
Dirk Fey, Propst