Adventsbotschaft an orthodoxe Geistliche Bischof Jeremias: Unsere Sehnsucht nach Frieden könnte nicht größer sein

07.12.2020 · Hamburg/Greifswald.

In einem Brief zur Adventszeit an die orthodoxen Geistlichen auf dem Gebiet der Nordkirche hat Bischof Tilman Jeremias seinen Wunsch nach Frieden und seine Sorge über Krieg und Leid in der Welt ausgedrückt. „Unsere Sehnsucht nach Frieden könnte nicht größer sein in diesen Tagen des Advents, in denen wir innehalten zu Einkehr, aber auch das Friedenslicht weitertragen. Wir bitten Gott, dass er uns diesen Weg zum Frieden weisen möge“, betonte der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche.

Gleichzeitig sehe er mit „Sorge und Entsetzen das Leid von Menschen, die von Krieg und kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen sind.“ Er denke besonders an die armenischen Geschwister im Glauben.

Bischof Jeremias wendet sich an mehr als 40 Geistliche orthodoxer Kirchen in Norddeutschland, die er geplant hatte, zum traditionellen Chrysostomos-Empfang im Herbst persönlich zu treffen. Aufgrund der Corona-Pandemie musste dieser jedoch abgesagt werden. Der Empfang, zu dem eine wechselnde bischöfliche Person aus der Nordkirche bereits mehr als zehn Mal eingeladen hat, erinnert an den für Ost- und Westkirchen bedeutenden Kirchenvater Johannes Chrysostomos.

Großes Wachstum für Orthodoxe Kirchen

Die orthodoxen Kirchen sind in den vergangenen Jahren meist durch Zuwanderung aus Ost- und Südosteuropa sowie Flüchtlinge aus dem Nahen und Mittleren Osten stark gewachsen. Sie stellen mittlerweile die drittgrößte Kirchenfamilie in Norddeutschland.

In Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern feiern Griechisch-, Russisch- und Serbisch-Orthodoxe Gemeinden regelmäßig ihren Gottesdienst. Es gibt sie unter anderem in Hamburg, Lübeck, Kiel und Schwerin. Gerade die Rumänisch- und die Bulgarisch-Orthodoxen Gemeinden erleben zurzeit ein großes Wachstum. Daneben sind im Bereich der Nordkirche auch orientalisch-orthodoxe Kirchen präsent. Zu ihnen gehören die Äthiopisch-Orthodoxen, Kopten, Armenier und Syrisch-Orthodoxen.

Diese Kirchen haben ihren Ursprung im Mittleren Osten und sind daher stark von der momentanen politischen Situation in diesem Gebiet betroffen. „Wie absurd sind die vielen Kriege angesichts einer doch gemeinsamen Herausforderung für die gesamte Menschheit“, schrieb der Bischof weiter.

Gestaltet und koordiniert wird die Zusammenarbeit mit den orthodoxen Kirchen vom Orthodoxieausschuss der Nordkirche, deren Leitung die Ökumenebeauftragte der Nordkirche, Annette Reimers-Avenarius, innehat.

Quelle: Nordkirche (ce)