Ethisch christliche Schulbildung Feierliche Eröffnung der evangelischen Grundschule in Wolgast

Personen v. l.: Hortleiterin Frau Stefanie Möller, Schulleiter Markus Tomakidi und eine Erstklässlerin, Pastor Kai Gusek, pädagogisch-theologischer Vorstand der Schulstiftung der Nordkirche, Herzog Ben I., Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Bürgermeister Wolgast Stefan Weigler, Pastor Sebastian Gabriel, Vorsitzender des Fördervereins der Schule Wolgast, Wolfgang von Rechenberg, Referent Ev. Religionsunterricht und gemeindebezogene Dienste

Foto: Klaus-Ulrich Hubert

19.08.2018 · Schwerin/Wolgast. Am Samsteg 18. August 2018 wurde die evangelische Schule Wolgast mit einem Festgottesdienst eröffnet und die ersten 20 Kinder wurden aufgenommen. „Die evangelische Schule ist eine Bereicherung für die Stadt Wolgast. Für die Entfaltung der Kinder und Jugendlichen zu lebensfrohen und lebenstüchtigen Menschen ist somit ein weiteres Bildungsangebot vorhanden“, begrüßte der Wolgaster Bürgermeister Stefan Weigler die Schuleröffnung.

„Die Schulgründung hier in Wolgast hat ihren Ursprung in einer starken Elterninitiative. Wir als Schulträger wollen mit einer auf Werte bezogenen Schule demokratiepädagogische Akzente setzen. Etwas Neues zu schaffen in dieser Region, in der bei manchem das Gefühl entsteht, alles gehe weg, ist uns wichtig. Denn wir sind überzeugt: Vieles kann gelingen, man muss sich einfach nur engagieren“, sagte der pädagogisch-theologische Vorstand der Schulstiftung der Nordkirche Pastor Kai Gusek während der Eröffnung.

Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit bemerkte in seiner Predigt: „Mit dem Start einer evangelischen Schule wird die Bildungslandschaft in Wolgast um eine bewusst christliche Option bereichert. Für die Zukunft nicht nur von Kindern und Jugendlichen, sondern unserer ganzen Gesellschaft ist entscheidend, auf welchem Grund und mit welchen Werten Schule gehalten und Kinder erzogen werden sollen. ‚Gerade, klare Menschen wärn ein schönes Ziel. Menschen ohne Rückgrat haben wir schon zuviel‘, hat schon Bettina Wegner gesungen.
Der Theologe Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) hat den christlichen Glauben als eine „Station auf dem Weg zur Freiheit“ beschrieben. Diese Freiheit, vor Gott und den Menschen sein Leben selbst zu verantworten, ist eine große Hilfe, ein „Mensch mit Rückgrat“  zu werden. In diese Lebenshaltung führen evangelische Schulen ein. Ich freue mich, dass dieses Bildungskonzept nun auch in Wolgast vertreten ist. Ich wünsche den Schülerinnen und Schülern, die mit ihren Eltern sich für diesen Weg der Schulbildung entschieden haben, Freude am Lernen und alles Glück für ihren weiteren Weg. Den Lehrerinnen und den Eltern wünsche ich Kraft und Geduld bei den vielen auf sie zukommenden Aufgaben. Möge Gott die evangelische Schule in Wolgast segnen.“

Pastor Sebastian Gabriel, Ortspfarrer und Vorsitzender des „Fördervereins der Evangelischen Schule Wolgast e.V.“, ist glücklich, begeistert und dankbar, wie viele Menschen dazu beigetragen haben, in relativ kurzer Zeit die Idee einer Evangelischen Schule Wirklichkeit werden zu lassen.

„Ich bin voller Spannung und Vorfreude auf zahlreiche Begegnungen und Veranstaltungen, die es zwischen und mit Schule und Kirchengemeinde zukünftig geben kann und wird. Besonders freue ich mich schon jetzt darauf, wenn – nach erfolgter Sanierung der ‚Schule am Kirchplatz‘ – das Ensemble von evangelischer Schule und Kirche das Zentrum von Wolgast prägen und inhaltlich hoffentlich auch Impuls- und Ideengeber sein kann.“

Schulleiter Markus Tomakidi ist für seine neue Aufgabe samt der Familie von Hofgeismar 600 Kilometer nach Anklam gezogen. Zu seiner Motivation, Schulleiter an dieser kleinen neuen Schule zu werden, sagt er: „Es gibt in der näheren Umgebung meines Wissens nach keine Schule, die verschiedene reformpädagogische Ansätze miteinander verbindet. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wenn Eltern möchten, dass Kinder auf den ethisch christlichen Aspekt hin reformpädagogisch ausgebildet werden, sind sie bei uns richtig. Ich kann hier meine Erfahrungen aus dem Bereich Reformpädagogik und Lernförderung sehr gut einbringen, darauf freue ich mich.“

Die evangelische Grundschule bezieht zunächst Räume in der Janusz-Korczak-Schule. Ihren endgültigen Platz soll die Schule im Schulhaus am Kirchplatz finden, das zunächst saniert wird.

Die evangelische Schule Wolgast ist eine Ersatzschule in Trägerschaft der Schulstiftung der evangelisch-lutherischen Kirche in Norddeutschland. Sie ist eine Grundschule mit angeschlossener Orientierungsstufe und Hort. Im ersten Jahr werden hier 20 Kinder  der Klassenstufe eins und zwei gemeinsam in einer Klasse unterrichtet.

Quelle: Schulstiftung-Nordkirche (sk)


Über die Schulstiftung der Nordkirche

Die Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland ist mit 18 Schulen (17 in M-V, eine in S-H) sowie 13 angegliederten Horten der größte Träger evangelischer Schulen im norddeutschen Raum. Gut 400 Mitarbeitende betreuen und unterrichten etwa 2.810 Schülerinnen und Schüler.

Die Schulstiftung berät Gründungsinitiativen, koordiniert den Aufbau und die Entwicklung evangelischer Schulen, regelt Organisations- und Verwaltungsaufgaben und vertritt die Schulen in rechtlichen und politischen Fragen. Von der Stiftung getragene, betriebene und geförderte Einrichtungen haben ein evangelisches Profil und sind reformpädagogisch orientiert. Sie legen viel Wert auf integratives Leben und Lernen auf dem Weg hin zur Inklusion.

Die Stiftung ist Ausdruck der Verantwortung und des Willens der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), sich an der Erziehung und Bildung der heranwachsenden Generationen zu beteiligen. Damit kommt sie ihrem Auftrag aus der Verfassung nach und wendet sich allen Menschen zu, um ihnen das Evangelium von Jesus Christus zu erschließen.

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