Bischof Sankt Nikolaus besuchte zwei Kitas auf der Insel Rügen Süße Gaben vom Schutzheiligen der Kinder

Große Überraschung für die Kinder in der Kita „Spielhaus“ in Gustow: Bischof Nikolaus brachte im vollen Ornat mit Bischofsstab und Mitra einen Sack voll Schokolade mit.

Foto: PEK/S. Kühl

04.12.2020 · Gustow.

Für strahlende Kinderaugen sorgte heute früh Bischof Nikolaus in zwei Kitas auf der Insel Rügen. Mit zwei Geschenkesäcken beladen, besuchte der Heilige in Poseritz die Kita „Max und Moritz“ und in Gustow die Kita „Spielhaus“. Jedes der mehr als 80 Kinder bekam einen großen Schokoladen-Nikolaus. In der zurückliegenden Woche hatten sich die Kinder in beiden Kitas in vielfältiger Weise mit den Geschichten und Legenden rund um den Heiligen Nikolaus von Myra beschäftigt, der im 4. Jahrhundert als Bischof in Kleinasien wirkte. Unter anderem hörten sie die Geschichte vom Kornwunder, in der erzählt wird, wie der Bischof einst Kirchenschätze gegen Getreide eintauschte, um Hungernden zu helfen. Außerdem spielten die Kinder ein Nikolaus-Quiz und erfuhren, wie der Bischof Nikolaus zum Schutzheiligen der Seeleute und der Kinder wurde. „Diese Geschichten sind herrlich und die Kinder waren begeistert“, freute sich Kita-Leiterin Manja Schneider. „Die Kinder spielten die Geschichten nach, so wie wir das auch mit der Geschichte von Sankt Martin gemacht haben. Viele kennen diese Überlieferungen heute gar nicht mehr.“
 
Kinder in den Blick nehmen
 
„Kinder sind unsere Zukunft“, sagt Diana Weltzien von der Kirchengemeinde Poseritz. Sie hatte die Idee zu der Nikolaus-Woche mit dem abschließenden Höhepunkt des persönlichen Besuchs des Heiligen in den Kitas. „Wir sollten Kinder viel mehr in den Blick nehmen und ihnen auch die Hintergründe christlicher Traditionen vermitteln.“ Die Materialien für die thematische Beschäftigung der Kinder mit dem Bischof Nikolaus hatten Pastorin Ellen Nemitz und Pastor Dietmar Mahnke zur Verfügung gestellt. Die Kosten für die fair gehandelten Schokoladen-Bischöfe übernahm die Kirchengemeinde Poseritz. „Da es fast überall nur Schoko-Weihnachtsmänner gibt, haben wir die Nikoläuse extra in der Bücherstube Lorenz, einem christlichen Buchladen in Stralsund, bestellt. Als die Inhaberin hörte, welche Aktion wir planen, gewährte sie uns zehn Prozent Rabatt“, so Diana Weltzien. Im Gewand des Sankt Nikolaus steckte Simone Grimm-Adam, Sekretärin der Stralsunder Kirchengemeinde St. Nikolai. Die Gemeinde, deren Patron der Heilige Nikolaus ist, stellte auch das Bischofsgewand zur Verfügung.
 
Geschenkefest ursprünglich am 6. Dezember
 
Am 6. Dezember, der in diesem Jahr auf den zweiten Adventssonntag fällt, ist Nikolaustag. Der 6. Dezember gilt als der Todestag des heiliggesprochenen Bischofs Nikolaus von Myra, der im 4. Jahrhundert nach Christus lebte und der Legende nach die Armen beschenkte. Ursprünglich war daher in der christlichen Tradition der 6. Dezember der Tag des Geschenkefests und der Gabenverteilung. Da evangelische Christen keine Heiligenverehrung kennen, die über das Andenken des Wirkens vorbildhafter Personen hinausgeht, wurde der Bescherungstermin nach der Reformation auf den Heiligen Abend verlegt. Ursprünglich bekamen nur Kinder Geschenke, erst in jüngerer Zeit wurde der Brauch auf Erwachsene ausgedehnt. Zahlreiche Eigenschaften der Figur des „modernen“ Weihnachtsmanns haben ihren Ursprung in den Charakterisierungen des gütigen Sankt Nikolaus und dessen verurteilenden Knechts Ruprecht.

Quelle: PEK (sk)