Ranzin bei Greifswald und Wismar in Brandenburg für KiBa Kirche des Jahres nominiert Wertschätzung für große und kleine Gotteshäuser

Die Kirche in Ranzin war im vergangenen Jahr „Kirche des Monats“ Juni und steht nun zur Wahl für die „Kirche des Jahres“

PEK/S. Kühl

10.03.2021 · Stralsund/Hannover. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ruft zur Wahl der „Kirche des Jahres“ 2021 auf. Unter den zwölf Kandidatinnen befinden sich mit den Dorfkirchen im brandenburgischen Wismar und in Ranzin, rund 25 Kilometer südöstlich von Greifswald, zwei Kirchen aus dem Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis.

Die Dorfkirche in Ranzin war im vergangenen Jahr die „Kirche des Monats“ im Juni, die Kirche in Wismar war „Kirche des Monats“ im Juli. Jeden Monat stellt die Stiftung eine Kirche als „Kirche des Monats“ in einer Kurzreportage vor. Am Jahresende wird dann aus allen „Kirchen des Monats“ eine „Kirche des Jahres“ gewählt. Die Auszeichnung ist ein Publikumspreis. Alle Interessierten können online für ihre Lieblingskirche abstimmen. Die Abstimmung ist bis zum 15. Mai möglich. „Wenn Sie für eine Kirche abstimmen, unterstützen Sie uns dabei, die geförderten Kirchen bekannter zu machen“, heißt es auf der Internetseite der Stiftung KiBa. „Die ‚Kirche des Jahres‘ ist ein Ehrentitel und zeigt Ihre Wertschätzung für große und kleine Kirchen – und dass Ihnen der Erhalt von Kirchen in ganz Deutschland wichtig ist. Darüber hinaus können Sie auch etwas gewinnen. Unter allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen verlosen wir tolle Preise. Das Gewinnspiel ist natürlich optional, Sie können auch einfach nur Ihre Stimme für Ihre Kirche abgeben.“ Alle Informationen zur Wahl finden Sie hier
 
Kirche ist offen für alle Menschen
 
Die im 13. Jahrhundert erbaute Kirche in Ranzin an der touristisch frequentierten Strecke nach Usedom soll ein einladender Ort mit weit offenen Türen für vielfältige Angebote sein. Dafür muss sie vollständig saniert werden. Die Stiftung KiBa förderte die Instandsetzung im Jahr 2020 mit 10.000 Euro. Der Bau des im Wesentlichen aus unbehauenen Feldsteinen gefertigten Gotteshauses begann 1249. Der Westturm kam viele hundert Jahre später hinzu; er wurde 1861 aus Backstein auf einem spätgotischen Feldstein-Unterbau errichtet. Im Inneren der Kirche ziehen vier Buntglasfenster und freigelegte Wandmalereien vom Anfang des 14. Jahrhunderts die Blicke auf sich. Bemerkenswert sind auch die Grabplatten mit Wappen und Inschriften von 1315, 1357 und 1407, die zu den ältesten erhaltenen Grabdenkmälern in Vorpommern gehören. Die Dorfkirche bietet in ihrem Inneren „eine große multifunktionale Freiheit für Ausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen“, sagt Pastor Dr. Ulf Harder. Die Kirchengemeinde entwickelt dafür kontinuierlich ein breit aufgestelltes Nutzungskonzept. Eine vor wenigen Jahren neben der Kirche eingerichtete Begegnungsstätte der Gemeinde bringt Menschen aus Ranzin und Umgebung zusammen. Angrenzend wurde ein Streuobstsortengarten eingerichtet mit alten und neuen regionalen Obstbäumen, der zum Verweilen einlädt.  Kulturelle Angebote sollen dazu ermutigen, auch die geistlichen Angebote wahrzunehmen. Voraussetzung dafür, dass dies weiter gelingt, ist ein intaktes Gebäude. Nachdem Dach und Innenraum des Kirchenschiffs saniert worden sind, steht die Renovierung des Turms an, die rund 500.000 Euro kostet. Etwa 30.000 Euro fehlen noch an der Gesamtfinanzierung. Für die Dorfkirche Ranzin abstimmen


Taufengel schwebt vor der Kanzel

Die Sanierung der Dorfkirche in Wismar (Brandenburg) unterstützte die Stiftung KiBa im Jahr 2020 ebenfalls mit 10.000 Euro. Der aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammende Feldsteinbau wurde im Jahr 1825 um einen dreigeschossigen Westturm mit quadratischem Fachwerk-Obergeschoss und Laterne sowie um eine Vorhalle im Süden erweitert. Den Innenraum dominiert ein farbenprächtiger barocker Kanzelaltar. Charakteristisch ist der Taufengel, der zentral vor dem Kanzelaltar hängt. Die 1,43 Meter große Figur mit einem Lorbeerkranz in den Händen stammt aus dem Jahr 1788. Nachdem in den vergangenen Jahren die Ostseite und der Turm der Wismarer Kirche restauriert wurden, war das Dach an der Reihe. Knapp 300.000 Euro kostete dieser Bauabschnitt. Die barocke Südvorhalle ist ebenfalls beim letzten Bauabschnitt im Jahr 2020 saniert worden. Dabei wurden auch die Glasfenster auf der Nord- und Südseite wieder in ursprünglicher Form hergestellt. „Das Gebäude ist durch die Instandsetzung wieder in das Bewusstsein der Dorfbewohner gerückt“, ist Pastor Manfred Hojczyk überzeugt. „Und eine sanierte Kirche ist nicht nur schön, sondern auch ein Zeichen, dass es weitergeht mit dem kirchlichen Leben.“ Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland mit Sitz in Hannover ist eine Stiftung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von rund 34 Millionen Euro geben können. Mehr als 3.600 Mitglieder engagieren sich bundesweit im Förderverein der Stiftung KiBa. Für die Dorfkirche Wismar abstimmen

Quelle: PEK (sk)