Pommerscher Kirchenkreis beteiligt sich an Europawoche Das Geschenk des Friedens bewahren

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02.05.2014 · Stralsund/Greifswald. Der Pommersche Evangelische Kirchenkreis beteiligt sich mit einem „Europa-Gottesdienst“ und einem „ökumenischen Kellergespräch“ an einer Veranstaltungsreihe der Nordkirche anlässlich der Europawoche, die vom 3. bis 11. Mai stattfindet. Damit setzt die Nordkirche vor der bevorstehenden Europawahl ein Zeichen für ein gemeinsames Europa. In zahlreichen der mehr als 1.000 Gemeinden der Nordkirche werden „Europa-Gottesdienste“ gefeiert.

Der „Europa-Gottesdienst“ im Greifswalder Dom beginnt am kommenden Sonntag, 4. Mai, um 10 Uhr. Neben Dompastor Matthias Gürtler predigen Pastorin Anne Freudenberg vom „Zentrum für Mission und Ökumene - nordkirche weltweit“ und Ralf Haska, Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Kiew.

Das „ökumenische Kellergespräch“ findet im Gemeinderaum der katholischen Kirchengemeinde Stralsund, Frankenstraße 39, am kommenden Dienstag, 6. Mai, von 19.30 bis 21 Uhr zum Thema „Ukraine zwischen Gewalt und Hoffnung“ statt. Wie im „Europa-Gottesdienst“ im Greifswalder Dom ist auch hier Pastor Ralf Haska aus Kiew dabei.

Ralf Haska stammt aus Brandenburg und ist seit 2009 Pastor der Deutschen ev.-luth. Kirchengemeinde St. Katharina in Kiew, einen Steinwurf vom Maidan entfernt. In seiner Kirche wurden Medikamente für Verletzte und Tee für Milizen und Protestler ausgeteilt. Einmal stand er mit Talar und Stola zwischen den verfeindeten Parteien und erzählte den Anführern der wütenden Menge von der friedlichen Revolution 1989 in der DDR. Es half. Die Gewalt blieb aus.

Landesbischof Gerhard Ulrich wirbt für Wahrnehmung des Wahlrechts

„Nach zwei schrecklichen Weltkriegen sind wir dankbar, dass wir seit fast 70 Jahren in Frieden leben können und viele Schritte der Versöhnung mutig gegangen wurden und weiter gegangen werden“, sagt Landesbischof Gerhard Ulrich. „Das ist ein großes Geschenk, das es zu schützen und zu bewahren gilt.“ Für die „Europa-Gottesdienste“ haben die „nordkirche-weltweit“-Referentinnen Christa Hunzinger und Anne Freudenberg ein Materialheft mit Beiträgen aus den europäischen Partnerkirchen zusammengestellt. „Ich bin dankbar, dass Engagierte aus sieben verschiedenen europäischen Partnerkirchen uns ihre Gedanken und Vorschläge für Gebete für diesen Gottesdienst zur Verfügung gestellt haben“, so der Landesbischof der Nordkirche. „So wird im Feiern des Gottesdienstes deutlich, dass wir als Kirche nicht für uns allein leben, sondern in einer großen ökumenischen Gemeinschaft mit unseren christlichen Geschwistern in nah und fern!“ Das Materialheft ist im Internet unter www.nordkirche-weltweit.de zu finden.

Die diesjährige Europawoche vom 3. bis 11. Mai hat im Vorfeld der anstehenden Europawahl am 25. Mai eine besondere politische Aktualität: Landesbischof Ulrich fordert die Christinnen und Christen in der Nordkirche auf, ihr Wahlrecht wahr zu nehmen – „und nutzen Sie die Möglichkeit, mitzustimmen, damit die Arbeit für Gerechtigkeit, Frieden und die Wahrung der Menschenrechte gestärkt wird! Engstirnigen Nationalismus brauchen wir in Europa nicht!“ Die Nordkirche habe eine besondere Verantwortung, denn ihr Gebiet erstrecke sich von der deutsch-dänischen bis zur deutsch-polnischen Grenze. „Diese Nachbarschaft, aber auch die Beziehungen zu 14 europäischen Partnerkirchen bereichern unser kirchliches Leben, geben uns wichtige Impulse und überwinden Grenzen“, erläutert Europareferentin Christa Hunzinger, die diese Beziehungen koordiniert und fördert. Zu diesen 14 Kirchen zählt das Stift Växjö der Lutherischen Kirche von Schweden, mit dem der Pommersche Evangelische Kirchenkreis eine enge Partnerschaft pflegt.

Die Europawoche findet jährlich im Frühjahr statt und wird europaweit gefeiert. Zwei wichtige Eckdaten bilden den Rahmen der Veranstaltung: Der 5. Mai, Gründungstag des Europarates, und der 9. Mai, der Tag, an dem der französische Außenminister Robert Schumann 1950 mit einer Regierungserklärung die Grundlage zum EU-Vorläufer Montanunion legte. Beide Daten werden auch als „Europatage“ bezeichnet.

Quelle: PEK (sk)