Diakonie und Caritas Schwerin bieten seit zehn Jahren Kurse zur Sterbebegleitung an Verschenk deine Zeit an Sterbende

Von Lutz Jastram

Wegbegleiter bis zum Ende: Team der ökumenischen Hospizarbeit.

Foto: privat

08.12.2013 · Schwerin.

Tut die Augen auf und sucht, wo ein Mensch ein bisschen Zeit, ein bisschen Teilnahme, ein bisschen Gesellschaft, ein bisschen Fürsorge braucht. Vielleicht ist es ein Einsamer, ein Verbitterter, ein Kranker, ein Ungeschickter, dem du etwas sein kannst, vielleicht ist es ein Greis, vielleicht ein Kind.“ (Albert Schweitzer).

Oder es ist ein sterbender Mensch, dem ein anderer Mensch seine Aufmerksamkeit und Zeit widmet. In Schwerin sind es 39 ehrenamtliche Frauen und Männer, die an mehreren Wochenenden eine theoretische und für ein paar Monate eine praktische Ausbildung gemacht haben, um im Hospiz am Aubach oder in der häuslichen Wohnung Sterbenskranke und ihre Angehörigen zu begleiten.

Jetzt gab es im Bernhard-Schräder- Haus, dem Gemeindezentrum der katholischen St. Anna Gemeinde, ein Fest: Zehn Jahre Ambulanter Hospizdienst von Caritas und Diakonie. Und viele Ehrenamtliche, Hauptamtliche, Gäste und Gratulanten waren gekommen. Musikerinnen eines Trios umrahmten die feierliche Veranstaltung mit klassischer Musik. Eine Fotomeditation ausgetretener Schuhe eines Verstorbenen nahm uns mit auf Wege gelebten Lebens, Worte des Dankes und der Ermutigung für die Arbeit wurden gesprochen. Die Möglichkeit des Austausches gab es bei einem liebevoll bereiteten Büfett.

Schon vor 2003 gab es in der katholischen Gemeinde eine Gruppe, die Schwerstkranke und Sterbende mit ihren Angehörigen begleitet hat. Ebenso gab es Ehrenamtliche, die bei der Diakonie für die Begleitung in den letzten Tagen und Stunden vorbereitet wurden. Seit zehn Jahren gib es nun den gemeinsamen ökumenischen Hospizdienst, eine Aufgabe, in der beide Kirchen eng und verantwortungsvoll zusammenarbeiten.

Am Wochenende beenden wieder 18 Ehrenamtliche einen Ausbildungskurs. Sie haben auf Grundlage der biblischen Emmausgeschichte mitgehende und annehmende Begleitung eingeübt. „Lass dir ein Nebenamt, in dem du dich als Mensch an Menschen ausgibst, nicht entgehen. Es ist dir eines bestimmt, wenn du richtig willst“, sagt Albert Schweitzer.

Wäre die Begleitung Sterbender und ihrer Angehöriger nicht auch eine Aufgabe für Sie?
Die Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes von Caritas und Diakonie, Dorothea Lietz, bietet in Zusammenarbeit mit Krankenhausseelsorger Pastor Andreas Greve einen neuen Ausbildungskurs an. Er beginnt am 24./25. Januar 2014. Anfragen bei Dorothea Lietz: Tel. 0385/5515816.

Quelle: Mecklenburgische und Pommersche Kirchenzeitung Nr. 49/2013