17.08.2018 · Schwerin.

Mit einem Benefiz-Straßenfest in Schwerin will der Verein "1. Mecklenburger Uhrenclub" am 15. September Geld für seine Spendenaktion "Kirchturmuhren in Not" sammeln. Zwischen 14 und 22 Uhr wird es in der Münzstraße Live-Musik, Puppenspiel und Komödianten-Auftritte geben, sagte Hans-Joachim Dikow vom Verein "1. Mecklenburger Uhrenclub" am Donnerstag dem epd. Vor Ort sein werden auch Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde Herrnburg (Kreis Nordwestmecklenburg). Die dortige Kirchturmuhr ist das nächste Projekt, das der Verein unterstützen möchte.

Die Ein-Zeiger-Kirchturmuhr in Herrnburg stammt nach Angaben von Dikow wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert. Sie soll schon seit Jahrzehnten nicht mehr funktionieren. Geplant ist, die Uhr im kommenden Jahr instand zu setzen. Die Kosten dafür schätzt er auf 10.000 bis 12.000 Euro.

Weil Uhrmacher Dikow ein "großes Herz" für historische mechanische Uhren hat, initiierte er bereits 2011 die Spendenaktion "Kirchturmuhren in Not". Bisher kamen rund 20.000 Euro zusammen. So konnte die Initiative schon Mittel für die Instandsetzung der Kirchturmuhren in Melkhof (Kreis Ludwigslust-Parchim), der Paulskirche und der Schelfkirche in Schwerin, der Dorfkirche in Wittenförden (bei Schwerin) und der Dorfkirche in Börzow (bei Grevesmühlen) bereitstellen.

Die beiden Schweriner Hans-Joachim Dikow und Herbert Weisrock hatten zwischen November 2014 und Januar 2017 auf über 40 Touren fast 400 der rund 670 evangelischen Kirchen in Mecklenburg besucht. Dies geschah mit finanzieller Unterstützung der Stiftung "Kirchliches Bauen in Mecklenburg", um erstmals die Uhren zu erfassen.

Ihr Fazit nach der Erkundung lautete: Von den etwa 230 Kirchturmuhren in Mecklenburg befinden sich 105 in einem defekten oder reparaturbedürftigen Zustand. 59 mechanische Uhren funktionieren gut. Außerdem existieren 63 elektronische Uhren. Auf Grundlage der Erfassung entstand 2017 auch eine Wanderausstellung "Kirchturmuhren in Not".

Quelle: epd