Erinnerung an "Euthanasie"-Opfer 13 neue Stolpersteine für Nazi-Opfer in Schwerin

11.10.2016 · Schwerin.

Der Kölner Künstler Gunter Demnig wird am Freitag (14. Oktober) in Schwerin 13 neue Stolpersteine für NS-Opfer verlegen. Die Messingplatten vor den Hauseingängen des jeweils letzten freiwilligen Wohnsitzes sollen an "Euthanasie"-Opfer erinnern, wie die Stolperstein-Initiative Schwerin mitteilte. Die Verlegung beginnt um 9 Uhr in Schwerin-Zippendorf, Alte Dorfstraße 1, mit einem Erinnerungszeichen für Gertrud Kempke, geb. Lunow (1895-1941). Bisher gibt es in Schwerin 51 Stolpersteine Juden und Nichtjuden, Denunziationsopfer, Opfer des Euthanasieprogramms, Gewerkschafter und Christen.

Die 13 Betroffenen, für die jetzt Gedenkzeichen verlegt werden, fielen der "T 4-Aktion" zur planmäßigen Ermordung behinderter und kranker Menschen zum Opfer. Sie wurden von der Heilanstalt Sachsenberg in Schwerin nach Bernburg (Sachsen-Anhalt) verlegt, wo sie am Tag ihrer Ankunft in der Gaskammer ermordet wurden. Bereits am Donnerstag (13. Oktober, 18 Uhr) gibt es in den Helios-Kliniken Schwerin eine Info-Veranstaltung zur "Euthanasie" in Mecklenburg und zum Tatort Sachsenberg.

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Kölner Künstlers Demnig. Sie erinnern an Opfer des Nationalsozialismus wie jüdische Bürger, politisch Verfolgte oder "Euthanasie"-Opfer. Jeder Stolperstein ist einem ermordeten Menschen gewidmet. Auf den zehn mal zehn Zentimeter großen Steinen sind kleine Messingplatten mit den Namen und Lebensdaten der Opfer angebracht. Inzwischen liegen mehr als 56.000 Stolpersteine in 1.099 Orten Deutschlands und in 20 Ländern Europas.

Quelle: epd