Unsere Zusammenarbeit mit ...der Diakonie MSE

Wir arbeiten eng mit den Heilpädagogischen Wohn- und Pflegeheimen Weitin für Menschen mit Behinderung zusammen.

 

Eine Kooperation zeigt sich durch die Übernahme der Tätigkeiten eines Küsters für die Kirche Weitin, welche unmittelbar an dem Gelände der Wohnstätte angrenzt.

Hier arbeiten die Bewohner*innen in und an der Kirche, führen Pflegemaßnahmen durch und kümmern sich auch liebevoll um den Kirchhof.

 

Jährlich wird durch die Heilpädagogische Wohnstätte Weitin ein Frühlingsfest für die gesamte Gemeinde organisiert und durchgeführt.

Ebenso werden gemeinsame Gottesdienste vorbereitet und durchgeführt, die gutbesuchten Erntedank-Gottesdienste sind dabei ein Höhepunkt.

Mit Unterstützung der Diakonie wurde und wird auch der Weltgebetstag der Frauen gefeiert.

 

Integration und Partnerschaft, gerade im ländlichen, dörflichen Bereich, schaffen Verständnis und lassen einen christlichen Blick auf den jeweils anderen zu. Ein Gemeindeleben ohne Ausgrenzung, mit spannenden Kontakten und viel Freude ist so möglich. Das ist auch die Grundlage für die Schaffung vertrauensvoller, tragfähiger und stabiler Beziehungen mit unserer Kirchengemeinde.

 

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Die Heilpädagogischen Wohn- und Pflegeheime Weitin

sind ein Arbeitszweig des Bereichs Behindertenhilfe der Diakonie Mecklenburgische Seenplatte.

In Weitin leben ca. 75 Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung in 5 Häusern mit unterschiedlichen Leistungsangeboten.

Pflegeeinrichtung Weitin

Die Wohn- und  Pflegeeinrichtung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistigen und mehrfachen Behinderungen befindet sich im Dorf Weitin. Für die 48 Bewohner in zwei Häusern sind liebevoll und individuell eingerichtete Ein- und Zweibettzimmer eine Voraussetzung, sich bei uns zu Hause zu fühlen. Am Wichtigsten ist die beständige Bezugspflege und -förderung, die sich an den Möglichkeiten und Wünschen der Bewohner ausrichtet. Heilpädagogen und Ergotherapeuten bieten individuelle Förderung und Tagesstruktur mit Angeboten wie Musik, Töpfern, Werken und Tierhaltung.

Wohnstätte Weitin

Die Wohnstätte mit 17 Plätzen im 2004 umfassend saniertem ehemaligen Pfarrhaus befindet sich im Dorf Weitin auf einem großzügigen Gelände in Nachbarschaft von Kirche und Wohnhäusern.

Aufgenommen werden erwachsene Menschen mit geistigen oder mehrfachen Behinderungen, die die Werkstatt für Menschen mit Behinderung besuchen. Sollte der Besuch einer Werkstatt nicht möglich sein, gibt es tagesstrukturierende Angebote in der Einrichtung.

Das parkähnliche Gelände mit Spielplatz, Tiergehege, Garten, Brotbackofen u.a. bietet vielfältige Möglichkeiten der Beschäftigung, Erholung und Kontaktgestaltung.

Im Mittelpunkt der Betreuung steht eine begleitende Assistenz, die eine möglichst selbständige Lebensführung in der Wohnstätte ermöglicht.

Kinder- und Jugendhaus Weitin

In dieser Wohnform werden Kinder und Jugendliche mit geistigen Behinderungen aufgenommen, die uns aus unterschiedlichen Gründen mit ihrem Verhalten herausfordern und in anderen Betreuungsformen immer wieder an ihre Grenzen gestoßen sind. 
In einem Einfamilienhaus mit 6 Einzelzimmern und einer intensiven Betreuung wird den Kindern und Jugendlichen ein sehr fester Rahmen gesetzt, in welchem sie Sicherheit und viel Zuwendung erhalten. 
Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen die Rückkehr in ihre Familien oder in andere Heime der Behindertenhilfe zu ermöglichen.

 

<hier erfahren Sie mehr>

In der Freizeit nach Äthiopien?

Stefan Falk ist Leiter der Wohn- und Pflegeeinrichtung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistigen und mehrfachen Behinderungen der Diakonie Mecklenburgische Seenplatte. (Wohnstätte Weitin, Schwerstpflegeeinrichtung Weitin, Kinder- und Jugendhaus Weitin)

Im November 2022 wurde er für weitere 6 Jahre als Kirchenältester im Kirchengemeinderat unserer Kirchengemeinde bestätigt.

 

BEGEGNUNGEN IN DER FREMDE

Was bringt einen dazu, regelmäßig in eine staubige, unspektakuläre Gegend Äthiopiens zu reisen?


Als Kind habe ich abenteuerliche Geschichten über Äthiopien gelesen und im Weltatlas meines Vaters Bilder von fremdartig anmutenden Menschen gesehen, deren einzige Kleidung ihre Körperbemalung war. Diese Welt war nicht nur wegen der eingeschränkten Reisemöglichkeit in der damaligen DDR so fern. Sie war so fern, weil die Menschen so fremd waren, weil es nichts zu geben schien, was mit meinem Leben zu tun haben könnte. Dennoch zog es mich an.

Dann ergab es sich, dass ich über den Verein HilfsWaise e.V. für 3 Monate nach Äthiopien kam. Der Verein vermittelt Patenschaften, damit Waisenkinder behütet aufwachsen können. Ich begleitete ein Projekt. Ferner und fremder konnte diese Welt für mich nicht sein. Ich kam als Mann in ein Nonnenkloster. Ich konnte mit keinem Wort der amharischen Sprache irgendetwas anfangen, geschweige denn, es aussprechen.

 

Ich hielt mich an der Arbeit fest. Eine Tröpfchenbewässerungsanlage sollte installiert werden, um die Kinder trotz der Trockenheit mit frischem Gemüse versorgen zu können. Die Gräben wurden nur langsam fertig. Schon ab 10.00 Uhr stiegen die Temperaturen auf 37 Grad. Der Boden war steinhart. Den Kompost musste ich mühsam aus einer Grube holen und in Säcken tragen. Als die Anlage installiert war, reichte der Wasserdruck nicht aus. Der Tank musste höher aufgestellt werden. Dann hatte der Schlauch Löcher und musste geflickt werden.

„Lieber Gott, mache, dass einmal etwas klappt“, stieß ich verzweifelt hervor, es konnte ja niemand verstehen.

 

Dann kam der Tag, an dem auf 300 Metern junge Mangoldpflanzen eingesetzt wurden. Die Sonne brannte unbarmherzig. Der heiße Wind wehte schon mittags die vertrockneten Pflanzen fort. Ich versuchte enttäuscht noch etwas zu retten. Da kam eine der Nonnen und sah mich fragend an, „Was ist los?“. Ja, sieht sie es nicht? Ich zeigte ärgerlich auf die vertrockneten Pflanzen. Sie zeigte lächelnd auf zwei letzte grüne Pflänzchen. „Die sind gut. Die Sonne scheint auf deinen Kopf, das ist nicht gut“, holte mir einen Stuhl und deutete, ich solle mich in den Schatten setzen. Das gab mir den Rest. Wozu plage ich mich hier eigentlich, wenn doch alles egal zu sein scheint?

 

Jeden Abend singen die Kinder vor der Kirche etwa eine Stunde die Abendmesse. Es ist ein festes Ritual geworden, dass ich mitgehe, zuhöre und in meiner Bibel lese. Matthäus 6:19 „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen“ Plötzlich kommt dieser Text auf mich zu. Wofür habe ich mich wochenlang wirklich geplagt? Ich wollte erfolgreich sein. Heute auf dem Feld habe ich nicht gemerkt, dass die Nonne sich Sorgen um mich machte. Das wir uns als Menschen begegnen, ist wichtig und das haben wir in der Hand, war ihre Botschaft. Das Gemüse ist die Zugabe.

 

Seit 8 Jahren fahre ich nun in das Waisenheim. Ich lebe einige Wochen mit den Nonnen und Kindern zusammen. Es ist wichtig, dass ich wiederkomme, dass ich ihre Namen erinnere, dass ich mit ihnen ihre Sprache lerne, das gleiche Essen esse, mit ihnen unter der Sonne leide und mich an Dornen verletze. Es ist wichtig, dass ich mit ihnen spiele und arbeite. Ich darf sogar typische Frauenarbeiten verrichten (Holz und Wasser holen, Kochen) – zumindest kurz.

 

Die Kinder genießen es, mit mir am Sonntag durch das Klostergelände zu gehen. Wir lernen neue Wörter oder entdecken etwas. Diesmal singen sie ein Lied, ich soll es lernen. Dann bittet Kalkidan mich, ein deutsches Lied zu singen. Mir fällt ein „Maria durch ein Dornwald ging“. Was es bedeutet will sie wissen. Gestikulierend und mit den mir bekannten Worten versuche ich den Inhalt wiederzugeben. Es mag sich etwa so angehört haben: „Ma- ria ..., gehen, Dornen, unten durch, Bäume ganz viele, kleines Kind... Bauch drin“. Fragende Augen sehen mich an. „Cousine auch kleines Kind Bauch drin“. Die Augen blicken zunehmend skeptisch. „Cousine Elisabeth...“

 

Plötzlich leuchten die Augen auf. „Elisabeth?“ Kalkidan zeigt, wie das kleine Kind im Bauch strampelt. Das Lied kenne sie auch, ich solle zuhören, sie singt „desjibalesh, desjibalesh ...“. Wir ha-ben die gleichen Geschichten. Über diese biblische Geschichte verstehen wir uns. Es war ein wunderschöner Nachmittag. Am letzten Abend wird nach dem Essen der Reisesegen gesungen. Danach gibt es 3 Extralieder. Es ertönt „desjibalesh ...“. Weihnachten ist längst vorbei. Kalkidan sieht mich auf eine Art an, die ich nicht vergessen werde. „Verstehst du die Botschaft?“

Da musste ich so weit fahren, um Gott und den Menschen so nahe sein zu können.

 

Stefan Falk, Zippelow

 

Einen Bericht können Sie hier lesen <KLICK>

 

Mehr Informationen unter www.Hilfswaise.de

 

 

Mit HilfsWaise in ÄthiopienStefan Falk reist erneut zum helfen

Das östliche Afrika, das Gebiet, in dem Äthiopien liegt, wird auch als die Wiege der Menschheit bezeichnet. Lange bevor es Schrift gab, lebten hier Menschen und Vormenschen. Äthiopien ist das zehntgrößte Land in Afrika, in dem aktuell 105 Millionen Menschen leben.

 

Dort egagiert sich der Verein HilfsWaise e.V. 

Anfangs bestand der Grund für die Aufnahme von Kindern in den drei Heimen oft im Todesfall der Eltern durch Aids. Heute stellen wir fest, dass meist ein Elternteil durch eine unbekannte Krankheit verstorben ist, weil kein Geld für den Arzt vorhanden war. Der verbleibende Teil der Familie kann in der Folge dann meist nicht mehr für das Kind aufkommen, so dass es in die Obhut eines Waisenhauses gegeben werden muss, damit es nicht zum Straßenkind wird. Leider gibt es bislang keine staatlichen Waisenhäuser. An dieser Stelle setzt Hilfswaise e.V. an.

 

Stefan Falk reist nun am 20. September erneut nach Äthiopien. Unsere Gebete sollen ihn begleiten und eine Gruppe unserer Kirchengemeinde näht und bastelt. Mit dem Erlös aus dem Verkauf wird das Projekt unterstützt!

Bilder 10.10.2021 Erntedank-Gottesdienst WeitinErstes Bild für Diashow klicken!