Advent ohne Rezept

Adventsmarkt mit vielen Überraschungen

Klönschnack-Adventsfeier
- Gemeindehaus
- Kirchenstraße 2
- 19243 Wittenburg

Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Wittenburg St. Bartholomäus (Landkreis Ludwigslust-Parchim) umschließt die Orte: Dreilützow, Bobzin, Harst, Karft, Klein Wohlde, Lehsen, Püttelkow, Waschow, Wittenburg, Wölzow und Ziggelmark. Ein Kirchengebäude befindet sich Wittenburg und eines in Dreilützow.
Es war einmal vor langer Zeit, als die Menschen keine Zeit mehr hatten, also eigentlich war es vor kurzer Zeit, oder besser vor gar keiner Zeit, denn die Menschen hatten ja alle Zeit verloren; da beschloss der Herrgott, seine Welt zu besuchen: „Es ist Advent! Die Menschen feiern meine Ankunft! Also will ich gehen, dass sie nicht umsonst auf mich warten!“
Großer Jubel empfing den Herren der Welt. Musik spielte auf allen Märkten. Lieder der Weihnacht dröhnten aus Lautsprechern und Drehorgeln. Festliche Gesänge ertönten in den Kirchen: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit! Es kommt der Herr der Herrlichkeit.“ „Ein angemessener Empfang,“ dachte unser Herrgott, „da fühlt man sich gleich wie zu Hause!“ Mit großen Krippendarstellungen, die sogar in Museen gezeigt wurden, feierten die Menschen die Ankunft, den Advent Gottes. Als er an der ersten Tür klingelte, wurde er von einer älteren Dame hereingelassen: „Alle gute Gabe, alles was wir haben, kommt Gott von dir, wir danken dir dafür! Sie sehen, ich weiß was sich zur Ankunft eines so hohen Gastes gebührt! Schließlich hat man ja was zur Konfirmandenzeit gelernt!“ Er fühlte sich geschmeichelt. Als die Dame auf die Uhr sah, bekam er das ungute Gefühl zur unrechten Zeit gekommen zu sein: „Wenn Sie vielleicht noch etwas vorhaben...?“ Die Dame blickte ihn erleichtert an: „Ach ja, Weihnachtsgeschenke für die Enkelkinder wollte ich besorgen... Ich bin gleich wieder da! Übrigens sehen wir uns ja bald wieder im Gottesdienst.“ „Ja,“ dachte der Herrgott, „wahrscheinlich!“ Er kam an die nächste Tür und klopfte. „Ihr Kinderlein kommet, oh kommet doch all!“ tönte es aus einem Radio im Haus. „Mutti, der Nikolaus ist an der Tür!“ schrie ein kleiner Junge. „Lass ihn rein! - Das ist doch unser Herrgott!“ sagte die Mutter, „Sag dein Gebet auf! - Wir sind eine fromme Familie!“ fügte sie hinzu! Der Herrgott hörte das Gebet des Kleinen an. „Und dann gehen wir selbstverständlich immer in den Gottesdienst!“ Der Vater war aufgestanden, „Na ja, fast immer, oft haben wir auch keine Zeit!“ Da erkannte der Herrgott plötzlich, dass es genauso war wie bei seinem Besuch im vorigen Jahr: Alles beim Alten, die Lieder, das Gebet, die Dame von vorhin, die Weihnachtsgeschenke kaufen ging, die frommen, festlich gekleideten Menschen, die draußen auf der Straße in die große Kirche eilten, die Musik aus den Lautsprechern, die Buden und Drehorgeln.
Alles war genauso wie in all den Jahren zuvor. Nichts hatte sich geändert! Die Zeit war nicht vorangeschritten, denn die Menschen hatten sie verloren. Die Zeit war verschwunden. Niemand hatte mehr welche. Sie war sozusagen stehengeblieben - wie eine alte Uhr. „Ihr müsst sie finden,“ sagte der Herrgott leise, „kehrt um! Lasst nicht alles beim Alten!“ Der Vater und die Mutter blickten ihn verständnislos an: „Was sollen wir finden?“ „Die neue Zeit, die beginnt, wenn ich komme!“ „Aber es ist doch genauso wie immer, wenn du kommst, Herrgott noch mal!“ Der Vater war entrüstet. „Eben!“, sagte der Herrgott. „Übrigens müssen wir jetzt in den Gottesdienst!“ sagte die Mutter verabschiedend zum Herrgott – der jedoch war bereits gegangen!
Ich wünsche Ihnen ZEIT: füreinander und miteinander – in Ihren Familien, mit Ihren Freundinnen und Freunden, Bekannten… und ich wünsche Ihnen Zeit mit Gott. Vielleicht sind die Minuten des „Lebendigen Adventskalenders“ um jeweils 18.00 Uhr diese Zeit?! Eine gesegnete Advents- und WeihnachtsZEIT!