Uecker-Fenster in Dienst gestellt

Bilder: Förderkreis Schweriner Dom e.V., Udo Tanske

 

Mit einem Festgottesdienst im Dom wurden am 17. September 2023 die ersten beiden Kirchenfenster nach Entwürfen Günther Ueckers unter dem Titel „Lichtbogen“ liturgisch in Dienst gestellt. Die Kirchengemeinde feierte den Abschluss der ersten Etappe des Kunstprojektes anschließend mit einem Gemeindefest. Es gilt nun, die bereits weit fortgeschrittene Finanzierung der Kunstglasfenster drei und vier zu sichern und damit im kommenden Jahr das Fensterprojekt im Querhaus des Schweriner Domes abzuschließen.

 

Finanzieren konnten Kirchengemeinde und der Förderkreis des Schweriner Domes e.V. die Fertigstellung der ersten beiden Fenster durch die Förderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin sowie der Kulturprojektförderung aus dem Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten. Finanzielle Unterstützung kam auch von Schweriner Bürgerinnen und Bürgern sowie von der privaten Sammlung Lenz-Schönberg.

 

„Mit den wunderbaren Uecker-Fenstern bekommt Schwerin ein Kunstprojekt von internationalem Rang“, sagte Kulturministerin Bettina Martin. „Sie sind eine Bereicherung für die Kulturlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns. Und sie sind ein Beleg dafür, dass in den Denkmalen des Landes Raum für zeitgenössische Kunst ist. Ich freue mich, dass die herrlichen Fenster künftig für alle Besucherinnen und Besucher des Schweriner Doms sichtbar sein werden. Die Bedeutung Ueckers für Mecklenburg-Vorpommern ist herausragend. Er ist ein Kind des Landes und immer mit seiner mecklenburgischen Heimat verbunden. Ich freue mich, dass mit den Fenstern im Schweriner Dom ein Teil seines Schaffens in seiner Heimat dauerhaft zu bewundern sein wird.“

 

„Bereits seit 2016 sind wir in dieses großartige Vorhaben involviert, erinnert Kai Lorenzen, Vertreter der Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin. „Wir mussten auch schnell erkennen, dass es für dieses aufwändige Kunstprojekt einen langen Atem braucht. Und gerade hier sind die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin ein zuverlässiger Partner der Kulturförderung in Mecklenburg-Vorpommern. Mit den von Günther Uecker gestalteten Fenstern wird die Bedeutung des Domes als eines der zentralen Gebäude Schwerins noch einmal unterstrichen“, so Kai Lorenzen.

 

Günther Uecker hat die vier blauen Fensterentwürfe unter den Titel „Lichtbogen“ gestellt. Die zwei jetzt in den Derix Glasstudios in Taunusstein fertig gestellten Fenster bestehen aus 65 Glasfeldern und haben eine Fläche von 31 Quadratmetern. Der 93jährige Künstler hat den Herstellungsprozess in den Derix Glasstudios in Taunusstein begleitet.

 

Der in heller Farbigkeit ausgemalte gotische Dom bedarf einer Gestaltung seiner Fenster, wie es in Kirchen dieser Epoche üblich war. Bis auf wenige Reste sind die originalen Buntglasfenster verschwunden. Im 19. Jahrhundert entstanden im Chor und am Turm neue Fensterverglasungen, die Begebenheiten aus dem neuen und alten Testament erzählen. Doch die Hauptfenster der Quer- und Seitenschiffe sind heute nur noch einfach verglast. „Sie lassen das Licht in die gotische Kathedrale fließen, aber sie formen es nicht“, sagt Pastor Volker Mischok. „Und so gibt es für uns geistliche Gründe, die Fenster neu zu gestalten“, ergänzt der Domprediger im Ruhestand, der das Projekt im Auftrag der Domgemeinde begleitet.

 

Günther Uecker wurde vor 93 Jahren im mecklenburgischen Wendorf geboren. Er wuchs auf der Halbinsel Wustrow bei Rerik auf, ehe er 1953 nach Westberlin ging und sich später in Düsseldorf niederließ. Der weltweit tätige Künstler hatte 2009 im Schweriner Dom seine Ausstellung „Dialog“ gezeigt. Mit den Friedensbotschaften aus dem Alten Testament und dem Koran auf Stoffbahnen im Hohen Chor des Domes und vielen weiteren Kunstprojekten, unter anderem der Gestaltung des Andachtsraumes des Deutschen Bundestages im Berliner Reichstagsgebäude 1999, wurde er zum Mittler zwischen den Kulturen und Religionen. Die Schweriner Domgemeinde und ihr Förderkreis sind dankbar für die fruchtbare Arbeitsbeziehung mit Günther Uecker und die finanzielle Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin und des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

 

Die Domgemeinde und der Förderkreis Schweriner Dom e.V. wollen die Umsetzung der Fensterentwürfe drei und vier noch im Herbst 2023 bei den Derix Glasstudios in Auftrag geben. Für die Sanierung der Schutzverglasungen und die begleitenden Restaurierungsarbeiten an den beiden Fenstern wird weiter um Spenden gebeten.

 

Quelle: Pressemitteilung des Förderkreis Schweriner Dom e.V.

Am 17. September ist es soweit!Liturgische Indienststellung der Uecker-Fenster im Dom

Zum Abschluss der ersten Bauphase und liturgischen Indienststellung von zwei der vier Fenster im nördlichen Querhaus des Schweriner Doms laden wir Sie herzlich ein am Sonntag, 17. September 2023, 10:00 Uhr, zum Gottesdienst in den Dom. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen die ersten Lichtbögen im Dom zu bestaunen.

 

Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es um

11:00 Uhr Kirchen-Kaffee

11:30 Uhr Pressetermin vor den Ueckerfenstern

12:00 Uhr Etappenfest mit Gesprächen und Imbiss im Dom

Terminverschiebung der liturgischen Indienststellung

Uecker-Fenster im September
Terminverschiebung zur „liturgischen Indienststellung“ im Schweriner Dom


Die Freude auf die ersten beiden Uecker-Fenster im Schweriner Dom ist groß. Derzeit werden die neuen Schutzverglasungen eingebaut. Bedauerlicherweise musste der Termin zur liturgischen Indienststellung am 25. Juni 2023 im Gottesdienst um einige Wochen in den September 2023 verschoben werden. Das mit der Fensterherstellung nach den Entwürfen von Günther Uecker beauftragte Glasstudio Derix in Taunusstein hat mitgeteilt, dass der für das Projekt zuständige Kunstglasmaler erkrankt ist und die Durchführung der Arbeiten neu organisiert werden mussten.

Mit Ätz-Verfahren werden die blauen Gläser unter Schutzausrüstung in eigens dafür abgeschotteten Kabinen gestaltet. Das alles erfolgt in enger Abstimmung mit Günther Uecker. Domgemeinde-Vertreter und Förderkreis hatten sich in den Glasstudios Derix einen Eindruck von den Herstellungsprozessen verschafft. Die 1866 gegründete Firma Derix ist eines der wenigen Unternehmen in der Bundesrepublik, die Glaskunst für Kirchen herstellt. Die Professionalität der Werkstätten ist international gefragt.

Thomas Balzer, Vorsitzender Förderkreis Schweriner Dom e.V.