Kirche zu Kreien

Kirche, Friedhof mit Friedhofsmauer und Pfarrhaus mit Pfarrgarten sind der Mittelpunkt des Dorfes. Älteste Bauwerke sind: Kirche mit Friedhofsmauer (über 630 J.) und Pfarrhaus (rund 200 Jahre) Kirche, Pfarrhaus und Friedhofsmauer stehen unter Denkmalschutz.

Die Kirche ist ein aus gesprengten Felsen aufgemauerter spät gotischer Bau mit glatt abschließenden Giebeln. Der Westgiebel hat eine Fugenverzierung mit kleinen schwarzen Steinen. Im Inneren der Kirche ist eine flache Balkendecke mit Bretterbelag. Die Fenstern im Osten und die Eingangstür im Westen sind in der ursprünglichen Bauweise erhalten. Der Kirchenanbau an der Südseite wurde früher als Sargkammer genutzt, jetzt als Abstellraum. Keine bauliche Trennung von Langhaus und Chorraum. Eingebaute Empore am Westgiebel. Der Altarraum wurde 1971 umgestaltet.

20 Kirchenbänke wurden 1952 neu angefertigt (Tischler Gr. Pankow). Im Mai 1945 (Ende des 2. Weltkrieges) war die Kirche kurzzeitig von sowjetischen Truppen belegt. Vier alte Bänke blieben danach noch erhalten. (Schnitzwerk an den Bankseiten)

Im Mittelgang hängen zwei Kronleuchter, ein Geschenk von Karl und Emma Grimm, Gutspächter von Hof-Kreien, und Antonie Held, Frau des Ortspastors., aus dem Jahr 1891.

An der Südwand sind drei handgeschmiedete Grabkreuze vom Friedhof befestigt, über 100 Jahre alt. Ein Grabkreuz ist als Tulpenbaum gestaltet.

Die Kanzel stammt aus dem Jahre 1710 und wurde 1880 restauriert. In den Füllungen des Kanzelkorbes die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes.

Die Taufe ist aus Holz geschnitzt. Die Taufschale aus Messing stammt aus dem Jahre 1664. Sie wird nicht in der Kirche aufbewahrt.

Das Lesepult wurde 1971 in der Stellmacherei Rich. Voss angefertigt. Auf der Vorderseite ist ein Dornenkreuz dargestellt.

Eine Orgel hatte die Kirche bis 1978 nicht. Auf der Empore stand ein Harmonium. Durch Geldspenden und zwei Adventsbasare konnte das Geld (6000,- Mark) für den Bau der Kleinorgel aufgebracht werden. Die Orgelbaufirma Nußbücker aus Plau erstellte die Orgel im Jahr 1978. Durch den Einbau von Registern in den folgenden Jahren wurde die Klangfülle der Orgel verbessert.

Der Altarraum wurde im Jahre 1971 umgestaltet. Der Altar wurde neu aufgemauert und eine Mensa (Altarplatte) angefertigt. 1980 wurde ein neuer Altarschrein (Altaraufsatz) aufgestellt. Die Figuren im Altarschrein stammen aus einer alten, nicht mehr vorhandenen Kirche zwischen Karbow und Darß (im 16.Jh. verfallen). In der im Jahre 1887 neu erbauten Kirche in Darß haben die Figuren nie gestanden, weil sie den Leuten "zu katholisch" waren. 1973 fand Probst Günther aus Lübz die Figuren im Bauschutt auf dem Darßer Kirchenboden. Nach der Restaurierung im Institut für Denkmalpflege Schwerin kamen die Figuren nach Kreien, weil sie in diese spätgotische Kirche aus dem 15. Jahrhundert am besten passten.

Die Figur in der Mitte stellt Maria, gekrönt und mit dem Jesuskind im Arm dar. Auf der linken Seite der Erzengel Michael. Mit seinem linken Fuß tritt er den Drachen nieder und stößt kraftvoll die Kreuzlanze in den Rachen des Ungeheuers, das sich „mit Händen und Füßen” wehrt. Rechts steht der Johannes, der Lieblingsjünger Jesu. Er hat den Mund leicht geöffnet und einen Kelch in der Hand.

Im linken Flügel oben stehen die Heiligen Petrus und Paulus. Darunter Margarete mit einem Drachen und Katharina mit einem Schwert, mit dem sie enthauptet worden ist. Im rechten Flügel oben Ritter Georg, der Drachentöter, und Jakobus mit einem Pilgerhut. Darunter Maria Magdalena mit einem Salbgefäß. Die achte Figur fehlt.

Die Entstehung der drei großen Figuren vermutet man um 1510 . Für die Altarfiguren lässt sich vermuten, dass der Bildhauer Benedikt Dreyer sie schnitzte, der um 1507 in Lüneburg gearbeitet hat. Später zog Dreyer nach Lübeck, wo er 1522 den Antoniusaltar schuf (heute im Annen-Museum). Es bestehen Ähnlichkeiten zwischen dem Michaelisaltar in Kreien und dem Antoniusaltar in Lübeck.

Das älteste Kunstwerk ist der Erzengel Michael an der Nordwand der Kirche. Diese Figur ist um 1250 geschnitzt worden. Mit einer Lanze in der Hand bezwingt der Erzengel den Drachen. (Der Drache ist nicht mehr vorhanden)

Der frei stehende Glockenstuhl besteht in seiner jetzigen Form seit 1880. Vorher war es ein einfacher Bretterturm. Im ersten Weltkrieg (1914-18) mussten die beiden Bronzeglocken von 1681 abgeliefert werden und wurden für Kriegszwecke eingeschmolzen. Die jetzigen Stahlglocken stammen aus dem Jahre 1922.

Geläutet wird nur die kleinere Glocke. Erneuert wurde der Glockenstuhl in den Jahren 1965 und 1995.