Silvester mal anders: Nach Taizé-Rostock kommt Taizé-LubljanaReisebericht vom europäischen Jugendtreffen

 

Um Taizé-Luft im schönen Slowenien zu schnuppern, machten wir uns Ende Dezember auf eine abenteuerliche, etwa zwanzigstündige Reise via Flixbusgen Südost. Im Gepäck: 1000 Gründe zu freudiger Aufregung. Was für Menschen öffnen uns am Abend ihre Tür und werden uns Gastfamilie sein? Auf junge Leute aus welchen Ländern Europas und der Welt würden wir treffen? Werden wir Gefallen an einem Silvesterfest mal anders fern der Familie finden? — Wir fanden!
Denn wie verzauberte uns jenes schöne Land zwischen Bergen und Meer, etwas kleiner als MV, das uns bei sich aufnahm mit Menschen so unvorstellbar herzlich wie eine zweite Familie. Die Tage in Ljubljana waren geprägtvon Gänsehautgebeten in kleinen, heimeligen Dorfkirchen bis zur großen Indoor-Arena, die mal eben 8000 Menschen fasste. An jeder Ecke ein tiefgehendes Gespräch und lautes Lachen. Busse zum Bersten gefülltund doch kein Murren. Stattdessen spontane Gesangseinlagen. Wir genossen unsere Pausenbummel durch Altstadtgassen über die Brücken des kleinen Flusses hoch zur Burg. Wenn nur alle Tage so wären!
Am Silvesterabend betete alles für den Frieden in der Welt. Und auf dem Fest der Nationen in den ersten Neujahrsstunden ließen wir es so richtig krachen, tanzten wundervolle, ländertypische Tänze, sangen fremde Worte und spielten was das Zeug hielt.
Ach, Ljubljana, unsere Herzensstadt. Einmal kommen wir wieder. Vergiss uns doch bis dahin nicht. Wir jedenfalls werden die Tage, in denen Europa ein Dorf und Kirche ein Stück die Kirche unserer Träume war, noch lange als wahre Schätze durch das neue Jahr tragen! 

Dank an Merle für diese wunderbare Zusammenfassung.
Es waren besondere Tage mit Dir, Juliane, Börge, Maxim, Gina, Darleen, Paulina, Michelle, Karla, Tom, Johannes, Yana, Theresa, Johannes, Hannah, Clara, Klara, Kim, Sophia, Florian, Roman, Johanna, Leopold, Lena und es wäre noch schöner geworden mit Jace und Noah und der erkrankten Juliane und erstrecht mit all denen, die zum Reisebeginn noch nicht 18 Jahre alt waren…

Wer das jetzt ansprechend fand, hat die Möglichkeit bei @taizetallinn (28.12.24 – 1.1.25) neue Schätze zu sammeln.

ein Rückblick auf die #taizewinterfahrtZwischen WahnSINN und BeSINNung

in Zusammenarbeit mit Marion Wulff- Nixdorf von der Kirchenzeitung:

Viele Menschen sind noch bewegt von dem Taizé-Jugendtreffen zum Jahreswechsel in Rostock. Im Februar waren Mitglieder des Jugendchors des Choralchors und viele Menschen aus Kirchengemeinden zwischen 13 und 62 Jahren in Taize. Die Theologiestudentin Kim Bludau war dabei und schreibt:

Das europäische Treffen der Gemeinschaft von Taizé zum Jahreswechsel in Rostock ist vorbei und es hat Spuren hinterlassen. Die 5000 Menschen aus aller Welt, die in der Stadt und der Region zu Gast waren, lassen uns nicht mehr los. Die während dieser Tage gewonnenen Eindrücke einer besonderen Gemeinschaft wollten etwa 90 Leute zwischen 13 und 62 aus Rostock und Umgebung intensivieren.

Mit zwei Bussen ging es 16 Stunden mit den Gemeindepädagoginnen  Anne Jax und Sylvi Holtz, Gemeindepädagogen Phillip Dingler und Kantor von St. Johannis, Markus Langer, nach Taizé im Burgund.

Zum Glück hatten wir alle unsere neon-orangenen Loops dabei, um auch jeden aus unserer Gruppe inmitten der rund 500 anderen Gäste wiedererkennen zu können.

Gewisse Routinen haben sich nach der anfänglichen Eingewöhnung mit den Zimmernachbarinnen und -nachbarn und einer herzlichen Begrüßung von Bruder Bernard schnell eingefunden. Und der Zeitplan war eng: Morgenandacht, Frühstück, bible introduction mit Bruder Philipp, Mittagsandacht, Mittagessen, Putzen, Workshops, Abendessen und Abendandacht. Das Taizé-Klatsch-Spiel und viele Tänze konnten die intensiven Bibeltextbesprechungen und den straffen Zeitplan etwas auflockern. Zwischendurch musste noch Platz sein für Shoppen in dem kleinen Laden mit eigenen Taizé-Produkten, ausgiebige Wanderungen zu Bauernhöfen der Region und für die dort üblichen Arbeitsdienste. Schnell hat sich eine allabendliche Spielrunde etabliert, in denen sich jede und jeder nach einer Achterbahn der Gefühle und kleinen Singkreisen in den Abendandachten einfinden konnte.  Alle Teilnehmenden waren während dieser Tage emotional sehr berührt  –  WahnSINN und BeSINNung lagen dicht beieinander.

Unsere Neugier für diesen doch ungewohnten Lebensstil der Gemeinschaft de Taizé konnte Bruder Jeremy in einem Gespräch mit uns stillen. Er stellte sich auch dem Interesse unserer vier Busfahrer von Rebus. Sie hätten entspannt im Hotel abhängen können, aber sie stürzten sich für einen Tag mit uns ins Taizé-Getümmel.

Kräftige Unterstützung bei den Gesängen der Gebete gab es vor allem durch unseren Choralchor der St.-Johannis-Kantorei. Mit dem Konzert in Taizé mit Werken von Chilcott, Scharnweber und Fauré bereitete Markus Langer mit den 50 Jugendlichen nicht nur unserer Gruppe einen unvergesslichen Abschluss, sondern hinterließ auch bei allen aus Taizé einen starken Eindruck, sodass der Prior, Bruder Alois selbst, in der Not nach einem angemessenen Dankeschön, eine Pflanze aus dem Altarraum griff und diese als Geschenk dem Chor mit nach Hause gab. Aber keine Sorge – wir haben Bruder Jeremy versprochen, das nächste Mal eine andere Pflanze aus Rostock mitzubringen.

Jede und jeder ist mit eigenen Erwartungen und Hoffnungen angereist – an Gott, an sich selbst, an unsere Gruppe. Abgereist sind wir als Gemeinschaft, die Erfahrungen mit Gott, mit sich selbst und mit anderen gemacht hat. Das Europäische Jugendtreffen hat Rostock bewegt und tut es noch immer. Taizé kann sich sicher sein – wir kommen wieder.

Am Donnerstag, 9. März trafen wir uns noch zu einem Nachtreffen und anschließend luden wir zum Taizé-Gebet in die Jugendkirche in St. Petri in Rostock.

Ausbildungsstättenfahrt Berlin Berlin

Vom 30.11 bis zum 01.12. waren wir nun mit einer Gruppe von 13 Jugendlichen und den Referent*innen Dieter Rusche und Anne Jax in Berlin zur Ausbildungsstättenfahrt. Am Mittwochabend kamen wir mit 2 Kleinbussen im winterlichen Johannisstift in Spandau an und erlebten ab der ersten Minute, Gemeinschaft, Offenheit und freundliche Menschen. Uns wurde nicht nur die Möglichkeit des Diakonik Studiums anhand eines lecker zu belegenden Burgers erläutert, wir durften auch in die Schwub-WG (Schwub gleich Schwestern- und Brüderhaus) und ins Lutherhaus schnuppern und uns ausmalen, wie die dortige Ausbildung, mit zugehörigem Doppelabschluss und das Zusammenleben in diakonischer Gemeinschaft werden könnte. In der „Dank-Bar“, dem wöchentlichen Studitreff (oder ist es doch eher eine Kneipe???), ließen wir die vielen Informationen und Eindrücke sacken und den Abend in lebhaftem Gespräch und Tischkicker ausklingen.
Am Donnerstag fuhren wir dann zur Evangelischen Hochschule Berlin und hatten sowohl in den Vorlesungen, als auch im Seminar "Seelsorge" lehrreiche Stunden, mit vielen Fragen, die wir stellen konnten und sowohl offenherzige Student*innen, als auch Dozent*innen erleben und kennenlernen durften. Besonders sei hier Frau Grohn zu erwähnen, die neben dem Lehrplan auch unser leibliches Wohl am Foodtruck mitgeplant hat, denn ein hungriger Bauch studiert nicht gern, erstrecht nicht, wenn es im Anschluss bei Prof. Dr. Enger religionsgeschichtlich um „Akkultuarationsbereitschaft“ gehen soll…

Am Abend schlenderten wir dann ganz touri-like über den Weihnachtsmarkt am Alex und wurden anschließend in der Golgatha-Kirche zur Taizé-Andacht von Bewohnenden des theologischen Konviktes herzlich empfangen, sogar anschließend zum Lebkuchenessen und Teetrinken in die Evangelische Studierende Gemeinde eingeladen, was vor einer rasanten Kleinbusfahrt und Schneeballschlacht einen tollen, gemeinschaftlichen Abschluss dieses erlebnisreichen Tages darstellte.
Selbst am letzten Tag gab es noch Highlights! So durften wir das Johannesstift aus der Höhe des Kirchturms bewundern, im „Havelland“ und „Quellental“ die Vorstudenten Patryk und Joshua in praktischem Einsatz mit Bewohnenden des Stiftes erleben, in der Kirche einen wirklichen wichernschen Adventskranz mit 28 Kerzen bewundern, uns gut in der Stiftskantine bewirten lassen und vor allem Diakonin Hanna Warsow und den anwesenden Studierenden für die tolle Zeit und Führsorge danken.
Diese Fahrt hat Einige von uns in ihrem Entschluss, Gemeindepädagogik zu studieren, bestärkt, Andere stark in Versuchung geführt, und definitiv bei allen jugendlichen Teilnehmenden große Anreize gesetzt, sich für die Arbeit in der Nordkirche in Berlin ausbilden zu lassen.


Die nächste Ausbildungsstättenfahrt der Evangelischen Jugend wird vom 28.11.-1.12.23 mit Jugendreferentin Janne-Marije Bork und Kinder- und Jugendpastorin Hanna Wiechmann zu den sächsischen Ausbildungsmöglichkeiten, vor allem nach Moritzburg, führen.

 

Jace Westphal (Abiturient) und Anne Jax (Regionalreferentin)