Hast Du das Unscheinbare entdeckt?

So wie die Frauen am Grab von Jesus. Nichts erkannten sie. Zuerst.

Vor ihnen waren nur Rätsel:

der weggerollte Stein,

der junge Mann im Grab.

Jesus war nicht zu finden.

Aber ihn suchten sie doch!

Da spricht der Mann zu ihnen, was Du erst auf den zweiten Blick (mit der Lampe) im dunklen Grab erkennen kannst: "Ihr sucht den Lebenden bei den Toten. Er ist nicht hier. Er ist auferstanden." Nicht alles ist wie es scheint. Selbst im Dunkeln kann es eine Hoffnungsbotschaft geben. Selbst der Tod ist nicht das Ende vom Leben.

Wir kennen diese Erfahrung gut aus der Natur:

Wo vor zwei Monaten noch karge Äste und braches Land waren, blühen nun Knospen auf und strecken Narzissen, Hyazinthen und Tulpen ihre Blüten aus der Erde der Sonne entgegen. Das Leben gewinnt. Immer wieder aufs Neue.

Das Lied "Korn, das in die Erde" erzählt davon.

Hier findest Du eine instrumentale Vertonung.

Der Text (von Jürgen Henkys 1978 nach dem englischen "Now the green blade rises" von John Campbell Crum 1928):

Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt,
Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt.
Liebe lebt auf, die längst erstorben schien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.

Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab,
wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab.
Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn?
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.

Im Gestein verloren Gottes Samenkorn,
unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn –
hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.

Zum Weiterdenken:

Hast Du schon einmal die Erfahrung gemacht, dass sich in einer hoffnungslosen Situation neue, unerwartete Wege aufgetan haben?

Wie haben sich wohl Jesu Freundinnen und Freunde gefühlt, als das Grab leer war?

Was macht Dir Hoffnung?

Wir beten für uns und alle, die in Dunkelheit sind und Hoffnung nötig haben:

Gott,

manchmal verlieren wir uns in Trauer und Dunkelheit.

Alles scheint aussichtlos.

Doch Du hast die Dunkelheit erhellt,

Du hast den Tod besiegt.

Lass uns die Osterhoffnung immer wieder spüren und erleben.

Lass Dein Licht uns leuchten überall, wo wir hingehen.

Amen.