Tagebuch - Das Jahr 2025
Hausmusik - 26.1.2025

Unsere jährliche Hausmusik im Saal der Pfarrscheune - immer am letzten Sonntag im Januar - ist wie eine Schachtel Pralinen: man weiß vorher nie, was drin ist, aber es ist viel „Leckeres“ dabei. Gestern Abend überraschte uns ein Männersextett, wir hörten sanfte Saxophon-Klänge, Klaviervariationen, Flöte, Trompete und Gesangsstücke, fast alles begleitet von Kantor Andreas Hain. Und es sang auch der ganze Saal. Allen Musizierenden ein herzliches Dankeschön!
Ausstellungseröffnung "Gesichter des Friedens" - 19.1.2025


Auf den großen Plakaten vom "Forum Ziviler Friedensdienst" (forumZFD, s.u.) werden zehn Menschen vorgestellt, die sich für Frieden einsetzen, alle auf ihre eigene Art und Weise und in ganz unterschiedlichen Kontexten und Weltregionen. Sie alle verbindet, dass das Wort „Krieg“ für sie kein abstrakter Begriff ist. Sie haben ihn selbst erlebt. Aus diesen persönlichen Erfahrungen heraus setzen sie sich heute für Frieden ein. Die Ausstellung macht deutlich, wie vielfältig das Engagement für Frieden aussehen kann. Denn Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg.
Alle porträtierten Personen bringen eine internationale Geschichte mit. Manche haben in Deutschland Schutz vor Krieg und Verfolgung gesucht, andere kamen zum Studium oder aus beruflichen Gründen. Und damit sind sie nicht allein: Über drei Millionen Schutzsuchende sind in der Bundesrepublik registriert und mehr als ein Viertel der Bevölkerung hat eine Migrationsgeschichte (Statistisches Bundesamt, 2022).
Auf den Plakaten finden Sie einen QR-Code, mit dem Sie Interviews mit den jeweiligen Menschen sehen und hören können und hier im Internet.
Das forumZFD wurde 1996 als Reaktion auf die Balkankriege von Friedens- und Menschenrechtsgruppen gründet und ist heute in 13 Ländern in Europa, dem Nahen Osten und Südostasien aktiv.
Das forumZFD arbeitet direkt mit der staatlichen Organisation Ziviler Friedensdienst (ZFD) zusammen, die ebenfalls für zivile Konfliktlösung eintritt. Der Zivile Friedensdienst ist ein Programm für Gewaltprävention, zivile Konfliktbearbeitung und Friedensförderung. Fachkräfte des ZFD unterstützen Menschen vor Ort langfristig in ihrem Engagement für Gerechtigkeit, Menschenrechte und Frieden.
Festgottesdienst und Empfang zur Fusion - 5.1.2025
Seit Anfang Januar gibt es uns, die Friedenskirchengemeinde Lichtenhagen. In einem Festgottesdienst feierten wir die Fusion unserer Kirchengemeinden Rostock Lütten Klein und Lichtenhagen Dorf. Predigt vom Festgottesdienst.
Ebenso wurde Vikar Jakob Kühn herzlich verabschiedet. Von Oktober 2023 bis Januar 2025 absolvierte er bei uns sein Gemeindevikariat, davor das Schulvikariat bei Simona Ellenrieder in der Grundschule "Kleine Birke" in Lütten Klein. Jetzt folgen die Abschlußprüfungen und zum 1. Mai 2025 kann er seine 1. Pfarrstelle antreten. Beim Empfang im Saal der Pfarrscheune stießen wir auf die Fusion an, ließen uns das leckere sehr vielfältige Mitbring-Buffet schmecken und sahen uns in fortwährender Bildschleife den Rückblick auf das Jahr 2024 an - siehe Tagebuch 2024.
Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden, Spenderinnen und Spender, das Küchenpersonal und Annalena für das Anbringen des C+M+B Segens an der Scheune.
Zur Fusion unserer Kirchengemeinden per 1.1.2025

Pastorin Uta Möhr: Nun ist es also so weit! Wir fusionieren zum 01.01.2025 zur Evangelisch – Lutherischen Friedenskirchengemeinde Lichtenhagen! Ich sage ja immer scherzhaft: Wir sind seit fast 60 Jahren verlobt, nun können wir auch heiraten! 1966 entstand das Neubaugebiet Lütten Klein „auf der grünen Wiese“ zwischen Rostock und Warnemünde. Die damalige Regierung unter Walter Ulbricht wollte „keine Kirchtürme in sozialistischen Wohngebieten“ und so wurde der jungen christlichen Gemeinde, die damals mehrere tausend Mitglieder hatte, ein Kirchenbau verwehrt. Was tun? Der evangelische und der katholische Pastor sahen sich im Umkreis um und trafen vor der Dorfkirche aufeinander – so erzählt es „die Legende“.
Pastorin Anke Kieseler: Und so wurde unsere Dorfkirche in den kommenden Jahren saniert, mit einer Fußbodenheizung versehen und Heimat für zunächst zwei evangelische und eine katholische Kirchengemeinde. Etwas später kam noch die Kirchengemeinde Lichtenhagen Stadt (jetzt: Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock St. Thomas) hinzu.
Uta Möhr: Es begann unser Zusammenleben auf engstem Raum, aber das kannten die Lütten Kleiner ja aus ihren privaten Wohnungen, wo oft 5 Personen in einer zwei – Raum – Wohnung untergebracht waren. Es gab die Kirche, nicht nur für Gottesdienste, und es gab zwei Gemeinderäume, einen im Obergeschoss des Pfarrhauses (später noch
einen sehr kleinen im Erdgeschoss) und einen kleinen Raum in der Scheune. Gute Absprachen waren nötig, viel musste improvisiert und organisiert werden, später wurde es einfacher, weil durch die neuen gesellschaftlichen Verhältnisse nach der Wende viel mehr möglich war.
Anke Kieseler: Als ich 1994 meinen Dienst in der Dorf-Gemeinde begann, wurde gerade die Außenhaut des Pfarrhauses saniert, ab 1998 in mehreren Bauabschnitten unsere Kirche und von 2018-2020 unsere Pfarrscheune umgebaut. In den Dörfern entstanden seit Beginn der 90er Jahre neue Wohngebiete; auch die Kirchengemeinde wuchs, das Gemeindeleben gestaltete sich bunt und vielfältig. Nach dem Umzug der katholischen Gemeinde zu Beginn der 80er Jahre in die eigene Thomas-Morus-Kirche in Evershagen fand auch die Stadtgemeinde Lichtenhagen im Jahr 2000 eigene Räume in deren Neubaugebiet. So sind unsere beiden verbliebenen Kirchengemeinden – Lichtenhagen Dorf und Lütten Klein – noch mehr zusammengewachsen und gestalten Gottesdienste und Feste gemeinsam, unser Kantor Andreas Hain und unsere Gemeindepädagogin Conny Buck sind in beiden Gemeinden angestellt, so dass die Gemeindearbeit sich oft schwerlich in Stadt und Dorf trennen läßt. Zumal wir EINE Gottesdienstgemeinde sind.
Uta Möhr: Inzwischen steht uns seit 4 Jahren unsere Pfarrscheune als Begegnungszentrum zur Verfügung – wir nutzen sie gemeinsam, vor allem auch, seit die gemieteten Räume in Lütten Klein weggefallen sind. Und so sind wir nun auf dem Weg zu unserer „Hochzeit“! Wir freuen uns, dass wir in einer so großen Familie der Glaubensgeschwister leben dürfen und laden Sie alle herzlich ein, mitzufeiern am 05.01.2025.
Anke Kieseler: Ja, am 5. Januar wollen wir in einem Festgottesdienst die Fusion unserer Kirchengemeinden feiern, setzen damit symbolisch einen Anfang, der tatsächlich ja längst gesetzt ist. Evangelisch-Lutherische Friedenskirchengemeinde Lichtenhagen werden wir heißen. Frieden möge uns begleiten auf unserem gemeinsamen Weg, Frieden möge werden und sein im Kleinen wie im Großen.
Siehe auch Konzeption der Friedensgemeinde